Simulation verschiedener Blutungstypen im oberen Gastrointestinaltrakt zum Training der Blutstillung in der flexiblen Endoskopie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/129724
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1297243
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-71087
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-07-25
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Königsrainer, Alfred (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-06-09
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die flexible Endoskopie als minimalinvasives Verfahren ist aus dem klinischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Zur Behandlung oberer gastrointestinaler Blutungen stellt die (notfallmäßige) Ösophago-Gastro-Duodenoskopie den Goldstandard dar. Der Ausgang dieser für die Patient*innen potenziell lebensbedrohlichen Situation wird maßgeblich durch die Erfahrung und die endoskopische Expertise der behandelnden Ärzt*innen beeinflusst. Das Erlernen endoskopischer Blutstillungsmaßnahmen an Patient*innen ist daher aus ethischer Sicht als kritisch zu betrachten. Aus diesem Anlass wurden in den letzten Jahren mehrere Trainingssimulatoren (Biomodelle, Training am lebenden Tier, Computersimulatoren, Kunststoffsimulatoren) entwickelt. Diese erlauben zum Teil bereits ein effektives Training, weisen aber Nachteile bezüglich Realitätsnähe, Hygiene und ethischer Vertretbarkeit auf. Zur Beseitigung dieser Defizite setzte sich diese Arbeit die Entwicklung eines tiermaterialfreien, interventionsfähigen Trainingsmodells zum Ziel. Für der Herstellung der künstlichen Organe des Modells kommen Latex und Silikon zum Einsatz. Eine Perfusion mit Kunstblut wird durch artifizielle Gefäße und eine Blutungspumpe erreicht. Ein Adapter zur Integration von Pathologien in die Organe wurde entworfen und mittels 3D-Druck produziert. Eine künstliche und voll interventionsfähige Mukosa wird anhand eines neuartigen Rezepts hergestellt. Die Organe werden in ein Tübinger Vollphantom integriert und ergeben so einen vollständigen Simulator. Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein tiermaterialfreies Trainingsmodell, das Blutungen aus Ösophagusvarizen, Refluxösophagitiden und gastralen und duodenalen Ulzera realitätsnah simuliert. Eine Vielzahl an Interventions-möglichkeiten (Gummibandligatur, Applikation von Clips und Hämostase-Spray, Injektionstherapie, APC) können zum Einsatz kommen. In einer multizentrischen Evaluation mit 38 Endoskopiker*innen aller Kenntnisgrade wurde das Modell als sehr gut geeignet für das Training von Anfänger*innen eingestuft und erhielt eine durchschnittliche Gesamtnote von 1,7. Trainingseinheiten mit einer Gruppe von bis zu 15 Personen können bereits erfolgreich durchgeführt werden. Zusammenfassend ist ein vollständiges Blutungsmodell entstanden, das Realitätsnähe, Kosteneffektivität und ein breites Spektrum an Interventionsmöglichkeiten verbindet und durch den Verzicht auf Tiermaterial ethisch und hygienisch unbedenklich ist.

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