Inhaltszusammenfassung:
In der vorliegenden Arbeit wurde in einem SLy1-defizienten Mausmodell der p53-Signalweg mittels Western Blot und qPCR untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass eine SLy1-Defizienz zu einer Aktivierung des p53-Signalwegs in Thymozyten sowie in T-Zellen führt. Die Aktivierung von p53 erfolgt durch die Kinasen ATR, ATM, CHK1 und CHK2 und kann daher als Reaktion auf einen Replikationsstress oder als Antwort auf DNA-Schäden erfolgen. Dabei findet sich diese Veränderung sowohl auf mRNA- als auch auf Proteinebene. Erhöhte p21-mRNA-Level weisen darauf hin, dass der p53-Signalweg hierbei eine Seneszenz in den Thymozyten bedingt. Dadurch könnte die reduzierte Zellzahl in lymphatischen Organen von SLy1-defizienten Mäusen neben einer geringeren Proliferation und erhöhten Apoptoserate durch eine Seneszenz der Thymozyten bedingt sein.
Zudem wurde in einem Mausmodell mit einer SLy1- und T-Zell-spezifischen p53- Defizienz die Thymozytenentwicklung mittels Durchflusszytometrie analysiert. Dabei konnte festgestellt werden, dass die Reduktion der Zellzahl bei SLy1-Defizienz nicht allein durch einen aktivierten p53-Signalweg erklärt werden kann. Ein Ausschalten von p53 konnte die reduzierte Zellzahl bei SLy1-Defizienz nicht regulieren bzw. normalisieren. Hingegen zeigte sich bei einer alleinigen p53- Defizienz eine signifikant erhöhte Zellzahl im Thymus, welche bei einer zusätzlichen SLy1-Defizienz nicht nachweisbar war. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit weisen darauf hin, dass das Zellzahldefizit bei einer SLy1-Defizienz neben dem bereits postulierten Defizit beim Übergang vom DN- zum DP-Thymozytenstadium auf einen generellen, hemmenden Effekt auf die Proliferation bei einer SLy1-Defizienz zurückzuführen ist.
Somit scheint SLy1 eine direkte Rolle als Regulator von Proliferationsfaktoren zu haben und die Zellzahlreduktion bei SLy1-Defizienz sowohl auf einen aktiven p53-Signalweg als auch direkt auf das Fehlen von SLy1 zurückzugehen. Ein Tumorgeschehen konnte lediglich in einer einzigen Maus vom Genotyp SLy1KO/p53fl/fl/Lck-Cre+ beobachtet werden, sodass weitere Tiere untersucht werden müssen, um eine Aussage bezüglich der Rolle von SLy1 in der Tumorentstehung treffen zu können.