Einfluss eines drehbaren Griffstücks auf muskuläre Belastung, Arbeitspräzision, Aspekte der Körperhaltung sowie Handhabung des laparoskopischen Instruments bei minimalinvasiven Eingriffen

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/125684
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1256843
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-67047
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-04-01
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Rieger, Monika A. (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2017-12-07
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Gedruckte Kopie bestellen: Print-on-Demand
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Hintergrund: Laparoskopische Eingriffe bieten viele Vorteile für den Patienten, bergen aber Nachteile für den Chirurgen, indem muskuloskelettale Beschwerden wie Ermüdung, Taubheitsgefühle oder Schmerzen vor allem im Nacken und in den oberen Extremitäten verursacht werden können. Vor allem eine statische und durch die Arbeitsmittel bedingte ergonomisch gesehen ungünstige Arbeitshaltung wird mit diesen Beschwerden in Verbindung gebracht. Das laparoskopische Instrument wird als ein möglicher Einflussfaktor gesehen und in einigen Studien wurde bereits ein ergonomisch günstigeres Design für die Instrumente gefordert. In dieser Studie wurde daher untersucht, ob ein laparoskopisches Instrument mit einem um 360° frei drehbaren Griffstück („ERGO-Griff“, LI Ergo) die Belastung sowohl subjektiv als auch objektiv im Vergleich mit dem festen Standardgriffstück (LI Standard) reduzieren kann. Methoden: Elf chirurgisch tätige Gynäkologen führten laparoskopische Routineeingriffe durch. Es wurden insgesamt 40 Operationen (20 mit dem LI Ergo, 20 mit dem LI Standard) untersucht. Dabei wurden kontinuierlich die Muskelaktivitäten des linken und rechten M. trapezius, des M. deltoideus dexter, M. bizeps brachii dexter und der Extensoren und Flexoren des rechten Unterarms mittels Oberflächen-Elektromyografie (OEMG) erfasst. Außerdem erfolgte eine das jeweilige Instrument bewertende (5-stufige Likertskala) und eine die Instrumente vergleichende (7-stufige Likertskala) Befragung. Gefragt wurde nach Arbeitspräzision, Handhabung und Ergonomie. Zuletzt sollten die Chirurgen sich entscheiden, welches der beiden Instrumente sie bevorzugen. Ergebnisse: Es konnte keine Reduktion der Muskelaktivität durch den Gebrauch des LI Ergo gegenüber dem LI Standard nachgewiesen werden. Bei der isolierten Bewertung der einzeln betrachteten Instrumente zeigten sich keine Unterschiede zwischen den beiden laparoskopischen Instrumenten. Bei der vergleichenden Befragung wurden die Fragen bezüglich Präzision eher zugunsten des LI Standard beantwortet, wohingegen die Chirurgen bei den Fragen, bei denen es um die Körperhaltung geht, deutlich zugunsten des LI Ergo entschieden. Bei der Entscheidung, welches der beiden Instrumente die Chirurgen bevorzugen würden, kam es zu einem ausgeglichenen Ergebnis mit keinem Favoriten. Diskussion: In der vorliegenden Untersuchung zeigte sich bei den untersuchten Muskeln keine Reduktion der Muskelaktivität bei der Verwendung des LI Ergo. In einer vorausgegangenen, zu diesem Forschungsprojekt gehörenden Laborstudie konnte gezeigt werden, dass das LI Ergo für die Handgelenksstellung einen Vorteil bietet. Mögliche positive Effekte des LI Ergo auf die Muskelaktivität könnten sich entsprechend in einer Studie zeigen, in der die laparoskopischen Instrumente über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. Im Hinblick auf die Präferenz der Chirurgen für das LI Standard könnte die jahrelange Gewöhnung der Chirurgen von Bedeutung sein.

Das Dokument erscheint in: