Anti-Faktor IIa-spezifische Point-of-Care Gerinnungstestung unter Behandlung mit Dabigatran und ihre Bedeutung für die klinische Schlaganfall-Akutversorgung

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/124685
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1246851
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-66048
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-02-18
Originalveröffentlichung: Thrombosis and Haemostasis 2021;121(6):782-791. doi: 10.1055/s-0040-1721775.
Sprache: Deutsch
Englisch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Poli, Sven (PD Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2021-09-08
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Point-of-Care Diagnostik
Ecarin-Gerinnungszeit
Thrombolyse
Antikoagulation
Dabigatran
dabigatran
point-of-care testing
ecarin clotting time
thrombolysis
anticoagulation
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Einleitung: Trotz Behandlung mit direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) besteht bei Patienten mit Vorhofflimmern ein jährliches Schlaganfallrisiko von 1-2%. Zusätzlich können schwere Blutungen auftreten und das Gerinnungsmanagement bei Notoperationen ist erschwert. Eine schnelle und genaue Bestimmung des Gerinnungsstatus wäre bei diesen Patienten notwendig um über intravenöse Thrombolyse oder die Gabe von Antidota zu entscheiden aber kommerziell verfügbare Point-of-Care (POC) Gerinnungstests nicht auf die Messung des DOAK-Effekts ausgelegt. Unser Ziel ist es daher, einen anti-IIa-spezifischen POC-Assay, der eine POC-ecarin clotting time (POC-ECT) misst, auf die Möglichkeit der Dabigatran-Plasmaspiegelmessung hin zu untersuchen. Methoden: Prospektive monozentrische klinische Diagnostik-Studie. Eingeschlossen wurden Patienten, die entweder eine erste Dabigatran-Dosis erhielten oder bereits mit Dabigatran behandelt waren. Blutentnahmen erfolgten vor der Dabigatran-Einnahme sowie 30 Minuten, eine, zwei, acht und zwölf Stunden nach Einnahme. Die POC-ECT wurde aus Vollblut, Zitratvollblut und Zitratplasma bestimmt. Die Dabigatran-Plasmakonzentrationen wurden per Goldstandard-Verfahren der Ultrahochleistungsflüssigkeitschromatographie- Tandem-Massenspektrometrie (UPLC-MS/MS) bestimmt. Ergebnisse: 240 Blutproben von 40 Patienten enthielten Dabigatran in Konzentrationen von 0 bis 275 ng/mL. Die POC-ECT mit Vollblut/Zitratvollblut/Zitratplasma betrug 20 bis 186/184/316 Sekunden. Der Pearson’s Korrelationskoeffizient zeigte eine starke Korrelation zwischen den Dabigatran-Plasmakonzentrationen und der POC-ECT an (R2 = 0,78 / 0,90 / 0,92). Dabigatran-Plasmakonzentrationen >30 bzw. >50 ng/mL (Behandlungsgrenzwerte für Thrombolyse, dringende operative Eingriffe und die Antidotgabe im Falle einer schweren Blutung) wurden von der POC-ECT mit Vollblut/Zitratvollblut/Zitratplasma (Testgrenzwerte: >36/35/45 bzw. >43/45/59 Sekunden) mit 95 / 97 / 97% bzw. 96 / 98 / 97% Sensitivität und 81 / 87 / 94% bzw. 74 / 60 / 91% Spezifität detektiert. Zusammenfassung: Die dieser Dissertation zugrundeliegende Studie ist die erste klinische Erprobung eines DOAK-spezifischen POC-Gerinnungstests. Sie hat ergeben, dass POC- ECT-Werte hervorragend mit per Gold-Standard bestimmten Dabigatran- Plasmakonzentrationen korrelieren. Dadurch ermöglicht die POC-ECT eine Detektion von klinisch relevanten Medikamentenspiegeln mit einer sehr hohen Sensitivität und Spezifität.

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