Inhaltszusammenfassung:
Das HZV zählt zu den wichtigsten Parametern des erweiterten hämodynamischen Monitorings. Dabei folgt die Messung dieses Parameters dem aktuellen Trend, weniger invasive Verfahren zu verwenden. Dem Kliniker steht dabei eine Vielzahl an unterschiedlichen Messmethoden zur Verfügung, deren Stellenwert im klinischen Alltag, aufgrund von fraglicher Genauigkeit und Präzision, unklar ist. Diese Studie vergleicht daher drei minimal- bzw. non-invasive Messmethoden (PiCCO, ICONTM, ProAQT®) in Bezug auf ihre Genauigkeit, Präzision, Trendfähigkeit sowie Fähigkeit zur Detektion kurzfristiger Volumenänderungen miteinander.
Die kontinuierliche HZV-Messung wurde an zehn maschinell beatmeten Schweinen der deutschen Landrasse zu unterschiedlichen Volumenzuständen über je 96 Stunden durchgeführt. Zur Bestimmung der Genauigkeit und Präzision wurde eine Bland-Altman-Analyse durchgeführt und der prozentuale Fehler ermittelt. Dabei wurden sowohl die einzelnen Methoden untereinander, als auch gegen ein zusammengefasstes HZV aus allen verwendeten Methoden (Z-Statistik), verglichen. Um die Trendfähigkeit der Methoden zu untersuchen, wurde ein 4-Quadranten-Plot angefertigt und die Konkordanz berechnet. Des Weiteren wurde der HZV-Verlauf während der Apnoe- und Trendelenburgmanöver untersucht.
Die Auswertung ergab ein Bias von 0,399 l/min (ICONTM-PiCCO), 1,02 l/min (ICONTM-ProAQT®) und 0,68 l/min (ProAQT®-PiCCO) mit Limits of agreement von ±0,98 l/min, ±1,17 l/min und ±1,04 l/min. Die zugehörigen prozentualen Fehler lagen bei 39%, 50% und 30,5%. Die Untersuchung der Trendfähigkeit ergab niedrige Konkordanzraten von 61%, 65% und 71%. Im Vergleich zur Z-Statistik konnte für alle Messmethoden eine akzeptable Präzision erzielt werden. Hier ergaben sich ein Bias und Limits of agreement von 0,11 ±0,55 l/min (PiCCO), 0,47 ±0,63 l/min (ICONTM) und -0,58 ±0,66 l/min (ProAQT®). Die prozentualen Fehler lagen bei 23%, 27% und 28%. Bei der Betrachtung der kurzfristigen Volumenerhöhung durch das Trendelenburg- und das Apnoe-Manöver konnte keine der Messmethoden eine kontinuierliche Performance zeigen. Sie sollten je nach durchgeführtem Manöver und Volumenstatus individuell ausgewählt werden.
Es konnte gezeigt werden, dass die untersuchten Methoden untereinander nicht austauschbar sind. Für zukünftige Studien sollte eine größere Anzahl an Messmethoden für die Z-Statistik gewählt werden, um das Ergebnis dieser Studie zu bestätigen.