Das α-Gal-Syndrom. Diagnostische Möglichkeiten in einem α-Gal-Allergikerkollektiv sowie in einer Risikopopulation für Zeckenstiche

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dc.contributor.advisor Eigentler, Thomas (Prof. Dr. med.)
dc.contributor.author Hebsaker, Johanna
dc.date.accessioned 2020-11-10T07:39:08Z
dc.date.available 2020-11-10T07:39:08Z
dc.date.issued 2020-11-10
dc.identifier.other 1738302326 de_DE
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/109392
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1093929 de_DE
dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.15496/publikation-50769
dc.description.abstract Das α-Gal-Syndrom ist ein komplexes Krankheitsbild, welches in der Diagnostik einige Herausforderungen an den betreuenden Arzt stellt. Dennoch ist die Diagnosestellung wichtig, um zur Verhinderung eines unter Umständen verheerend verlaufenden anaphylaktischen Schocks beizutragen. Mit dieser Untersuchung wurde die Aussagekraft verschiedener diagnostischer Tests bei α-Gal-Allergikern und bei gegen α-Gal sensibilisierten Probanden beleuchtet. Bezüglich der AB0-Blutgruppenanteile in den Probandenkollektiven zeigten sich tendenziell ähnliche Blutgruppenverteilungen wie die der Allgemeinbevölkerung in Südwestdeutschland. Die Blutgruppe B konnte nicht als unterrepräsentierte Blutgruppe bei gegen α-Gal sensibilisierten Probanden/ α-Gal-Allergikern bestätigt werden. Zur Bestimmung der Blutgruppeneigenschaften wurde der Hämagglutinationstest angewendet. Gründe für eine falsch hohe Agglutination und somit einer tendenziellen Überverteilung der Blutgruppe 0 könnten hierbei durch AB0-Antigen-bindende Antikörper oder durch Pseudoagglutinationen verursacht worden sein. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung und den Forstmitarbeitern zeigte sich bei den α-Gal-Allergikern jedoch im Hämagglutinationstest ein höherer Anteil der Blutgruppe 0. Eine Erklärung hierfür könnten zusätzliche Antikörper im Patientenserum sein, welche durch Bindung an Antigen A und/oder B eine zusätzliche Agglutination auslösen, und somit im Hämagglutinationstest als Blutgruppe 0 gewertet werden. In Abhängigkeit der Blutgruppen wurden unterschiedliche Agglutinationsgrade beobachtet. Es zeigte sich vor allem in der Antigen B tragenden Blutgruppe ein hoher Anteil an schwachen Agglutinationen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Blutgruppen unterschiedliche Konzentrationen dieser zusätzlich agglutinierenden Antikörper besitzen. Somit hätten Träger der Blutgruppe B einen geringeren Anteil dieser Antikörper im Serum. Ob es sich dabei um α-Gal-A/B-Antikörper handelt, muss in weitergehenden Studien geklärt werden. Mittels In-vitro-Verfahren können Aussagen über die Antikörpertiter getroffen werden. Hier existiert jedoch kein Grenzwert, der den α-Gal-Allergiker serologisch vom lediglich Sensibilisierten unterscheiden kann. Es zeigten sich bei den α-Gal-Allergikern signifikant höhere α-Gal-IgE-Titer als bei den lediglich sensibilisierten Forstmitarbeitern. Dennoch ist die Varianz der Titer bei den α-Gal-Allergikern so hoch, dass sich die Titer-Bereiche der beiden Kollektive überlappen. Somit kann kein Grenzwert festgelegt werden, welcher zwischen Fleischallergie und Sensibilisierung zur diagnostischen Diskriminierung herangezogen werden könnte. Zudem variieren die α-Gal-Titer saisonal. Beim Vergleich der Gesamt-IgE-Titer zeigten sich die meisten Atopiker (gesIgE ≥150 kU/L) unter den α-Gal-Allergikern, gefolgt von den sensibilisierten und nachfolgend den nicht sensibilisierten Forstmitarbeitern. Auch hier lässt sich kein Grenzwert bestimmen, das Ergebnis zeigt aber, dass der Faktor Atopie eine Rolle bei der Entstehung einer Sensibilisierung oder der Entwicklung eines α-Gal-Syndroms einnimmt. Es zeigte sich, dass die Prick-zu-Prick-Testung eine Sensibilisierung gegen α-Gal nachweisen kann, hierbei kann jedoch nicht zwischen einer klinisch unauffälligen Sensibilisierung und einem manifesten α-Gal-Syndrom unterschieden werden. Es zeigte sich ein signifikant positiver Zusammenhang zwischen den α-Gal-Antikörpertitern und der Anzahl der positiven Prick-zu-Prick-Testungen bei den α-Gal-Allergikern. Dieser Zusammenhang ist jedoch nicht stark genug, um lediglich durch die Bestimmung der α-Gal-Titer die wahrscheinliche Reaktivität im Hauttest abschätzen zu können. Auch ließen sich anhand der Testungen verschiedener Fleischzubereitungen wider Erwarten keine weiteren Informationen über Unterschiede der Reaktionsmuster von Erkrankten und Sensibilisierten erkennen. Aufgrund des hohen Untersuchungsaufwandes bezüglich der unterschiedlichen Zubereitungen der Fleischarten scheint der Intrakutantest mit Gelatine dem Prick-zu-Prick-Testung in der Diagnostik bei ähnlichen Untersuchungsergebnissen überlegen. Die orale Expositionstestung ist der Goldstandard in der klinischen Diagnostik einer Nahrungsmittelallergie. Es ergibt sich jedoch aufgrund von mehreren die Reaktion beeinflussenden Testvariablen eine erschwerte Aussagekraft innerhalb eines Studienkollektivs, eine positive Testreaktion besitzt jedoch hohe Sensitivität und ist somit für den einzelnen Patienten ein wichtiges diagnostisches Mittel. Letztendlich kann nur eine auffällige Anamnese oder eine positive Reaktion in der oralen Expositionstestung in Kombination mit erhöhten α-Gal-IgE-Titern als beweisender Faktor für die Diagnose oder den Ausschluss eines α-Gal-Syndroms herangezogen werden. Alle anderen diagnostischen Parameter müssen im Gesamtbild betrachtet werden. Zurzeit ist die Karenz des betreffenden Allergens die einzig bekannte Therapiemöglichkeit beim Auftreten des α-Gal-Syndroms. Als Primärprophylaxe einer Sensibilisierung gegen α-Gal sollten nach aktueller Studienlage Zeckenstiche vermieden werden. Weiterhin ist es nötig, betroffenen Patienten einen Allergie-Pass auszustellen. Dieser sollte nicht nur auf die Unverträglichkeit von rotem Säugetierfleisch und gelatinehaltigen Lebensmitteln, sondern auch auf die bestehende Allergie auf α-Gal-haltige Medikamente wie Cetuximab oder gelatinehaltige Infusionen hinweisen. Insbesondere intravenös applizierte Medikamente stellen ein besonderes Risiko für eine gravierende allergische Reaktion dar. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights ubt-podok de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en en
dc.subject.classification Lebensmittelallergie , Allergie , Schönbuch , Dermacentor reticulatus , Allergologie , Immunglobuline , Gelatine , Fleisch , Anaphylaxie , Forstarbeiter , Blutgruppe , Immunglobulin E , Galactose , Syndrom , Atopie , Holzbock de_DE
dc.subject.ddc 610 de_DE
dc.subject.other α-Gal-Syndrom de_DE
dc.subject.other Nahrungsmittelallergie de_DE
dc.subject.other Galaktose-1 de_DE
dc.subject.other 3-alpha-Galaktose de_DE
dc.subject.other Disaccharid de_DE
dc.subject.other Fleischallergie de_DE
dc.subject.other Gesamt-IgE de_DE
dc.subject.other spezifisches IgE de_DE
dc.subject.other α-Gal de_DE
dc.subject.other IgE-Titer de_DE
dc.subject.other zeckenstichinduziert de_DE
dc.subject.other Zeckenstich de_DE
dc.subject.other Naturpark Schönbuch de_DE
dc.subject.other Prick-Test de_DE
dc.subject.other Prick-zu-Prick-Test de_DE
dc.subject.other Intracutantest de_DE
dc.subject.other orale Expositionstestung de_DE
dc.subject.other Hämagglutinationstest de_DE
dc.subject.other Zecke de_DE
dc.subject.other Cetuximab de_DE
dc.subject.other Sensibilisierung de_DE
dc.subject.other FDEIA de_DE
dc.subject.other anstrengungsinduzierte Nahrungsmittelallergie de_DE
dc.subject.other rotes Fleisch de_DE
dc.subject.other Säugetierfleisch de_DE
dc.subject.other Arzneimittelallergie de_DE
dc.title Das α-Gal-Syndrom. Diagnostische Möglichkeiten in einem α-Gal-Allergikerkollektiv sowie in einer Risikopopulation für Zeckenstiche de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2020-10-12
utue.publikation.fachbereich Medizin de_DE
utue.publikation.fakultaet 4 Medizinische Fakultät de_DE

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