Inhaltszusammenfassung:
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine retroperspektive Auswertung von insgesamt 280 endosonografischen Feinnadelpunktionen bei 205 Patienten, welche im Zeitraum vom 01.9.2012 bis 01.09.2016 in der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Pneumologie und Infektiologie, am Katharinenhospital Stuttgart, durchgeführt wurden. Ziel dieser Arbeit war es eine Antwort zu geben, auf die Frage, ob die EUS-FNP eine sinnvolle, verlässliche, effektive und komplikationsarme Technik im klinischen Alltag ist. Es wurden Einflussparameter auf die diagnostische Genauigkeit, Materialausbeute und Komplikationsrate untersucht. Wir untersuchten außerdem, welche Auswirkung die EUS-FNP auf die therapeutische Entscheidungsfindung und den Therapieverlauf hat. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die EUS-FNP ein komplikationsarmes Verfahren im klinischen Alltag ist. Die Komplikationsrate ist gering. Bei dieser Studie liegt sie bei 3,7%. Schwere Komplikationen traten jedoch nur in 1,13% auf. Vorteilhaft ist außerdem, dass Komorbiditäten keinen Einfluss auf die Untersuchung haben. Auch eine Vormedikation mit gerinnungshemmenden Medikamenten stellt keine Kontraindikation dar. Sinnvoll und verlässlich ist die EUS-FNP vor allem bei der Primärtumorsicherung des Pankreaskarzinoms. Die Sensitivität liegt in dieser Studie bei 97,06% und die diagnostische Genauigkeit bei 96,39%. Aber auch bei der Lymphknotendiagnostik ist die EUS-FNP bei der Suche nach befallenen malignen Lymphknoten hilfreich. Die diagnostische Genauigkeit liegt hierbei bei 88,7%. Diese Studie zeigt außerdem, dass die EUS-FNP den klinischen Verlauf effektiv unterstützt und die Therapieentscheidung positive beeinflusst. Es konnte gezeigt werden, dass in 75% der Fälle die angedachte Therapie abgesichert und durchgeführt wurde. Für zusätzliche invasive Diagnostik oder chirurgische Eingriffe bestand somit keine Notwendigkeit mehr. Verlässlich ist die Durchführung außerdem im Hinblick auf auswertbares Material. Es konnte in 94,70% anhand des gewonnenen Materials eine Diagnose gestellt werden, wobei weitere Verbesserungen, beispielsweise durch zytopathologische Schulung der Untersucher, erzielt werden können.