Elektrophysiologische Prüfung verschiedener Konzentrationen von Tempol am Modell der isolierten und umströmten Vertebratennetzhaut

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/101064
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1010649
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-42444
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-05-29
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Januschowski, Kai (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2020-05-18
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Oxidativer Stress , Elektroretinogramm , Makuladegeneration , Retinopathia diabetica , Glaukom , Reaktive Sauerstoffspezies , Netzhaut
Freie Schlagwörter: Tempol
Superoxiddismutase
retinaler Gefäßverschluss
Neuroprotektion
Sickel
Hypoxie
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Neurodegenerative Erkrankungen des ZNS und Erkrankungen der Netzhaut haben vieles gemeinsam. So zeigt sich beim Glaukom ein ähnlicher pathophysiologischer Mechanismus wie bei einem Apoplex. Ursächlich für solche Erkrankungen ist ein sekundärer Verlust von Nervenfasergewebe durch Apoptose. Hierbei spielt oxidativer Stress, der zur Bildung von reaktiven Sauerstoffmolekülen und Nitroxiden führt, eine wichtige Rolle. Als Radikalfänger reaktiver Sauerstoffmoleküle dient Tempol, welches ein Mimetikum für eine Superoxid-Dismutase darstellt. Tempol ist leicht gewebegängig und somit vielversprechend für den Einsatz als neuroprotektive Substanz. Die Testung von Tempol an in-vivo und in-vitro Modellen des Nagetieres zeigte in bisherigen Versuchen vielversprechende Ergebnisse. Kürzliche Untersuchungen weisen auf eine bessere Vergleichbarkeit der bovinen und humanen Retina hin. Daher sah diese Arbeit den Einsatz von Rindernetzhäuten vor. Ziel der Arbeit war, durch elektrophysiologische Darstellung eine Konzentration von Tempol zu bestimmen, welche nicht schädlich auf die Netzhaut wirkt, so dass sich eine entsprechende Anwendung in der Klinik findet. Auch wurden Versuche für ein zukünftiges Hypoxiemodell als Vergleichsbasis begonnen. Das Modell der isolierten und perfundierten Retina ist in der Testung verschiedener Substanzen bereits etabliert. In diesem Rahmen wurde ein dunkeladaptiertes ERG vor und nach einer 45minütigen Exposition verschiedener Tempol- Konzentrationen (0,5mM; 1mM; 2mM; 5mM; 10mM) abgeleitet. Hierbei ließ sich ein schädlicher Effekt ab 1mM auf die Retina durch Amplitudeneinbruch der b-Wellen feststellen. An den a-Wellen war in allen Konzentrationen keine bleibende Schädigung durch Tempol zu erkennen. Höhere Konzentrationen ab 5mM ließen sogar einen neuroprotektiven Effekt auf die Photorezeptoren möglich erscheinen. Zusammenfassend ist von einer Unbedenklichkeit bis zu einer Konzentration von 0,5mM auszugehen. Es konnte gezeigt werden, dass eine Anwendung von Tempol von potentiellem Nutzen ist für weitere klinische Versuche, um einem irreversiblen sekundären Nervenfaserverlust bei ischämischen Erkrankungen der Netzhaut zeitnah vorzubeugen bis herkömmliche Therapien greifen.

Das Dokument erscheint in: