Populisten, Chauvinisten und Wohlfahrtsstaaten - Die Sozialpolitik rechtspopulistischer Parteien und ihre Basis in Einstellungen und Werten

Abstract

Angesichts ihrer wachsenden Bedeutung für die Europäische Politik sind rechtspopulistische Parteien aktiv an der Politikformulierung beteiligt. Somit rücken auch ihre wirtschafts- und sozialpolitischen Vorstellungen in den Vordergrund, obwohl diese oft unter ihre soziokulturellen Vorstellungen subsumiert werden. In Bezug auf die Sozialpolitik drückt sich das in einem ausgeprägten "Wohlfahrtschauvinismus" dieser Parteien aus. Allerdings unterscheiden sich die Parteien untereinander in der Deutlichkeit mit der dieser vertreten und vorangetrieben wird. Diese Unterschiede werden unter anderem auf die divergierenden Wohlfahrtsregime innerhalb Europas zurückgeführt, welche die Einstellungen und Werte der Bevölkerungen und Parteien hinsichtlich der Rechtmäßigkeit und Notwendigkeit sozialpolitischer Maßnahmen maßgeblich prägen.

The growing importance of Populist Radical Right Parties (PRRP) for European politics is mirrored by their increasing participation in government. Therefore, their notions on economics and social policies become progressively more important despite often being subsumed under their sociocultural ideas. This is prominently expressed in a marked "welfare chauvinism" that determines their attitude to social policy. Yet the parties differ with regards to the intensity in which these attitudes are being advocated. These differences can be traced back to the influence of diverging welfare regimes in Europe an the way in which they influence public attitudes and values towards notions of deservingness and necessity of social provisions.