Die Auswirkung von Schlaf auf das emotionale Gedächtnis bei Schulkindern - und die Reaktion der Herzfrequenz

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/94132
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-941324
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-35516
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2019-11-05
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Born, Jan (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2019-09-30
DDC-Klassifikation: 150 - Psychologie
610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Schlaf , Gedächtnis , Gefühl , Schulkind
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Fragestellung dieser Arbeit war, wie Schlaf bei Kindern das emotionale Gedächtnis und die damit verbundene körperliche Reaktion beeinflusst. Erkenntnisse über die Verarbeitung von emotionalen Inhalten bei Kindern können Berufsgruppen, die mit Kindern arbeiten, unterstützen. Auch psychologische Therapieansätze bei Störungen von traumatischen Erlebnissen können durch solches Wissen optimiert werden. Dafür sammelten wir Daten von 20 Kindern im Alter von 8 bis 11 Jahren, die alle unter denselben Rahmenbedingungen Bilder nach ihrem Empfinden bewerten sollten (Enkodieren). Nach 10 Stunden erfolgte eine erneute Bewertung der alten Bilder (Wiedererkennen). Zusätzlich wurden bei dieser zweiten Sitzung neue Bilder gezeigt, die ebenfalls bewertet wurden. Gleichzeitig sollten die Kinder angegeben, ob sie die Bilder wiedererkannten oder nicht. Währenddessen wurden physiologische Parameter mit Hilfe von EKG gemessen. Jedes Kind absolvierte die Aufgabe in zwei Bedingungen: Zwischen jedem Enkodieren und Wiedererkennen lagen 10 Stunden, in denen die Kinder einmal tagsüber wach blieben (Wachbedingung), das andere Mal nachts schliefen (Schlafbedingung). Wir konnten zeigen, dass es generell einen positiven Einfluss von Schlaf auf die Wiedererkennung von Bildern gibt, d.h. Bilder wurden in der Schlafbedingung besser erinnert als in der Wachbedingung. Den erwarteten schlafspezifischen Effekt auf emotionale Stimuli konnten wir allerdings nicht zeigen. Die negativen Stimuli wurden nur nach einer Wachperiode signifikant besser verankert als die neutralen. Nach einer Schlaf-Periode war der Unterschied nicht signifikant. Die körperliche Reaktion wurde anhand der Herzfrequenzdezeleration gemessen, da sich diese als guter Parameter etabliert hat. Diese zeichnet sich durch einen Abfall der Herzfrequenz für wenige Sekunden nach Betrachten des Bildes aus. Bei den Wiedererkennungssitzungen (jeweils einmal abends bei der Wachsitzung und einmal morgens bei der Schlafsitzung) wurde jeweils die Reaktion auf schon gesehene Bilder mit der Reaktion auf neu gezeigte Bilder (jeweils negativ und neutral) verglichen. Schlaf an sich beeinflusste die physiologische Reaktion (hier im Rahmen der Herzfrequenzdezeleration) unabhängig vom Gedächtnis. Es gab nur eine schwache Tendenz, dass die Herzfrequenzdezeleration bei neu gesehenen Bildern größer war als bei alten. Auch der Unterschied, der zwischen neutralen und negativen Bildern nach einer Schlaf-Periode beobachtet werden konnte, zeigte nur eine schwache Tendenz. Dieser war unabhängig davon ob es neue oder alte Bilder waren. Insgesamt konnte ein positiver Effekt von Schlaf auf Gedächtnis beobachtet werden. Außerdem führte Schlaf zu einem größeren Unterschied der physiologischen Reaktion zwischen neutralen und negativen Bildern, unabhängig davon ob die Bilder schon gesehen wurden oder nicht. Somit gehen wir von einem verstärkenden Effekt von Schlaf auf die physiologische Reaktion aus. Die circadiane Rhythmik des Körpers scheint allerdings auch einen Einfluss auf die physiologische Reaktion des Körpers auf emotionale Stimuli zu haben.

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