Inhaltszusammenfassung:
Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht das Münzporträt Iulius Caesars auf den stadtrömischen Prägungen des Jahres 44 v. Chr. Da diese die einzigen Bildnisse darstellen, die aus der Lebzeit Caesars stammen, verspricht man sich eine gewisse Nähe zur Person hinter dem Bild. Zum einen zu seinem Erscheinungsbild, aber mehr noch zeigt sich durch die Untersuchung, wie das Medium Münze als politisches Propagandamittel genutzt wurde, um sich letztlich als Diktator auf Lebenszeit zu legitimieren. Die Darstellungen bewegen sich in einem engen Korridor zwischen republikanischen Formen und dem Anspruch eines Alleinherrschers.
Die 22 Denartypen werden untersucht, die Stempel neu gruppiert und eine neue Chronologie vorgestellt, die Verwandtschaft zu plastischen Caesarköpfen und -porträttypen beleuchtet und versucht, zeitgenössische Vorläufer zu rekonstruieren. Um die Vorgänge in der stadtrömischen Münze zu erhellen, wird versucht Stempelschneiderhände zu scheiden.
Zudem werden zwei besondere Merkmale in der Ikonografie Caesars beleuchtet: Der lange, meist faltige Hals und der Kranz. Bei ersterem handelt es sich um die Überbetonung eines individuellen Körpermerkmals des Dargestellten, bei letzterem um zwei verschiedene Kranzformen: Die corona aurea und die corona graminea.
Dem folgt die ein Überblick über postume Caesarpoträts bis in die Zeit Trajans, wie diese sich stilistisch entwickeln und wie sie als Propagandamittel von den Nachfolgern eingesetzt wurden. Abgerundet und vervollständigt wird die Untersuchung durch einen Blick auf das Caesarporträt, das in den Provinzen geprägt wurde. Von hier nahm die Porträtprägung Caesars mit der Prägung in Nicaea 47/46 v. Chr. ihren Anfang. In den Provinzen zeigt sich in der Verbreitung seines Porträts die Entwicklung des Caesarkultes in den Provinzen sowie dynastische Aspekte.