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Die Aortenklappenstenose ist die häufigste Klappenerkrankung in der industrialisierten Welt und in ca. 60 % mit einer koronaren Herzerkrankung vergesellschaftet. Da der Anteil an hochbetagten Patienten aufgrund des demografischen Wandels wächst, ist der Bedarf an schonenden Operationsmethoden für diese Patienten groß. In dieser retrospektiven Studie wurde das konventionell chirurgische Operationsverfahren, AKE und CABG mit Herz- Lungen-Maschine (Gruppe 1) mit einer einzeitigen Kombinationsoperation ohne HLM, TA- oder Tao-TAVI mit dem OPCAB- oder MIDCAB-Verfahren (Gruppe 2) sowie einem zweizeitigen interventionellen Verfahren, TA- oder TF-TAVI mit vorausgegangener PCI (Gruppe 3), verglichen. Bezüglich der Hospitalmortalität unterschieden sich die Überlebensraten in Gruppe 1 und 3 (90,9 % vs. 90,2 %) deutlich gegenüber der von Gruppe 2 (76,0 %). Im mittelfristigen Verlauf kristallisierte sich jedoch ein besseres Gesamtüberleben der Gruppe 1 gegenüber den TAVI-Gruppen heraus. Vor dem Hintergrund, dass beide TAVI-Gruppen (2 und 3) eine ungünstigere präoperative Konstellation aufwiesen, waren schlechtere postoperative Ergebnisse im Vergleich zu den jüngeren, gesünderen Patienten der Gruppe 1 zu erwarten. Dies traf indes nicht auf die Klappenfunktion und die EF zu, die in beiden TAVI-Gruppen einen stabilen, verbesserten Gradienten und eine ausreichende EF zeigten. So zeigt auch die postoperativ erhobene Lebensqualität mittels SF-36 Fragebogen keinen signifikanten Gruppenunterschied. Es kann geschlussfolgert werden, dass die präoperative Konstitution und nicht die Therapie ursächlich für das geringere Überleben der TAVI-Gruppen ist und sich die Lebensqualität, unabhängig von der Art des Eingriffes, verbessert. Der typische Patient mit KHK mit Indikation für eine TAVI weist ein erhöhtes Mortalitätsrisiko im Vergleich zu Patienten auf, die sich für den chirurgischen AKE mit CABG eignen. Für diese Patienten scheint eine TAVI in Kombination mit PCI oder OPCAB/MIDCAB eine vertretbare Therapieoption zu sein. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass speziell für Hochrisikopatienten bezüglich der Revaskularisationstherapie eine individuelle Entscheidung getroffen werden sollte. Sofern ein zweizeitiges Therapieverfahren möglich ist, profitieren die Patienten hinsichtlich der Hospitalmortalität von dem am wenigsten invasiven Verfahren, ohne, dass das Langzeitüberleben im Vergleich zum einzeitigen Kombinationseingriff verbessert werden kann. |
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