Training emotionaler Wahrnehmung bei Patienten mit psychotischen Erkrankungen und Untersuchungen zur Korrelation mit der Ausprägung der Negativsymptomatik

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/89684
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-896841
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-31065
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2019-06-17
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Wildgruber, Dirk (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2019-05-13
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Psychose , Gefühl , Wahrnehmung , Schizophrenie , Kommunikation , Nervenheilkunde
Freie Schlagwörter: nonverbale Kommunikation
verbale Kommunikation
Emotionstraining
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In dem vorliegenden Dissertationsprojekt wurden Veränderungen der Integration verbaler und nonverbaler emotionaler Kommunikationssignale bei Patienten mit psychotischen Erkrankungen untersucht. Als Stimulusmaterial wurden 120 Videosequenzen verwendet. In jeder Videosequenz wurde von einem professionellen Schauspieler der aktuelle emotionale Zustand des Sprechers in einem kurzen Satz beschrieben (z.B. „Ich fühle mich erbärmlich, „Ich fühle mich unwohl“, „Ich fühle mich gut“, oder „Ich fühle mich ausgezeichnet“). Dabei wurde die emotionale Valenz auf verbaler Ebene (Satzinhalte) und nonverbaler Ebene (Mimik und Sprachmelodie des Sprechers) unabhängig voneinander systematisch variiert. Die Aufgabe der Versuchsteilnehmer war es nach jeder Videosequenz den emotionalen Zustand des Sprechers auf einer vierstufigen Valenzskala (stark negativ, leicht negativ, leicht positiv, stark positiv) entweder anhand der verbalen oder anhand der nonverbalen Kommunikationssignale einzuschätzen. Es wurden insgesamt 65 Patienten mit psychotischen Erkrankungen und 25 gesunde Kontrollprobanden untersucht. Innerhalb der Patientengruppe wurde zusätzlich die Ausprägung der Negativsymptomatik mittels unterschiedlicher Fragebögen (SANS, PANNS und BPRS) erfasst. Anschließend erhielt ein Teil der Patienten eine psychotherapeutische Intervention zur Reduktion von Negativsymptomatik welche unter anderem ein Training der nonverbalen emotionalen Kommunikation beinhaltete. Über alle Probandengruppen zeigte sich ein größerer Einfluss der nonverbalen Signale auf die Beurteilung des emotionalen Zustandes des Sprechers im Vergleich zu den verbalen Signalen. Es konnte dabei ein signifikanter Zusammenhang mit der Negativsymptomatik beobachtet werden (geringere Berücksichtigung der nonverbalen Signale bei zunehmender Negativsymptomatik). Eine Korrelation mit der Positivsymptomatik zeigte sich nicht. Darüber hinaus zeigte sich bei den Patienten mit psychotischen Erkrankungen ein stärkerer Einfluss des entsprechend der Aufgabeninstruktion nicht zu beachtenden Kommunikationskanals als bei den gesunden Kontrollprobanden. Durch das Interventionsprogramm des spielerischen Trainings konnte eine geringe Veränderung dieser impliziten Einflüsse auf verbale und nonverbale Kommunikationsinhalte über einen Zeitraum von sechs Monaten beobachtet werden.

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