Einfluss einer Stimmungsinduktion auf Fehlerverarbeitung bei sozialen Viel- und Wenigtrinkern

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URI: http://hdl.handle.net/10900/88770
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-887701
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-30154
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2019-05-16
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Zahnmedizin
Advisor: Fallgatter, A. J. (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2019-04-12
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
Keywords: Elektroencephalogramm
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Sucht ist eine Störung, die zum Verlust der Fähigkeit führt, selbstständig eine Handlung zu stoppen oder fortzusetzen. Mit anderen Worten, die Person wird unfähig, zuverlässig vorherzusagen, wann das Suchtverhalten auftritt, wie lange es andauert, wann es aufhört oder welche anderen Verhaltensweisen mit der Sucht in Verbindung gebracht werden können. Eine Folge der Sucht ist die Aufgabe von anderen Aktivitäten oder – falls diese fortgeführt werden – werden sie nicht mehr als so erfreulich angesehen wie zuvor. Dazu gehört der übermäßige Alkoholkonsum, der eine Sucht hervorrufen kann. In dieser Studie wurden soziale Wenigtrinker und Vieltrinker untersucht, die hauptsächlich einer studentischen Population entstammten. Der Versuch bestand aus zwei Untersuchungsblöcken, in denen die Probanden jeweils eine Reaktionsaufgabe mit einem modifizierten Eriksen Flanker Task durchführten. Währenddessen wurden neurophysiologische Prozesse über ein Elektroenzephalogramm erfasst. Zwischen den Blöcken wurde mit Hilfe von traurigen bzw. fröhlichen Videoclips eine Stimmungsinduktion hervorgerufen. Es stellte sich die Frage, ob kurzfristige emotionale Stimulationen Einfluss auf die Handlungsüberwachung bei sozialen Vieltrinkern im Vergleich zu Wenigtrinkern haben. Des Weiteren stellte sich die Frage, inwieweit fröhliche bzw. traurige Videos die Emotionen von Probanden im Laborsetting überhaupt signifikant beeinflussen können. Zunächst wurde eine generelle Stimmungsinduktion der Probanden bei fröhlichen bzw. traurigen Videoclips erwartet. Weiterhin rechnete man mit einem Zuwachs der ERN/Ne Amplitude bei einer positiven Stimmungsinduktion, insbesondere bei der Versuchsgruppe der sozialen Vieltrinker. Die Ergebnisse bestätigen, dass fröhliche bzw. traurige Videoclips die Emotionen von Probanden im Laborsetting signifikant beeinflussen können. Die weitere Annahme, dass es zu einer Vergrößerung der ERN/Ne nach einer Stimmungsinduktion kommt, konnte nicht bestätigt werden. Es gab keine Veränderung der ERN/Ne nach einer fröhlichen bzw. traurigen Stimmungsinduktion, sodass die ERN/Ne-Amplitude in Bezug auf diese Studie nicht emotionsabhängig war. Ein Grund für dieses Ergebnis könnten die größtenteils jungen und gesunden Studenten sein, die allerdings nur einen kleinen Teil der Bevölkerung widerspiegeln und die Ergebnisse verzerrt haben könnten. Explorativ gab es eine Verkleinerung der ERN/Ne-Amplitude nach fröhlicher Stimmungsinduktion bei sozialen Vieltrinkern. Die verkleinerte ERN/Ne- Amplitude könnte ein Beleg dafür sein, dass die sozialen Vieltrinker in dieser Studie eine verringerte Handlungsüberwachung aufwiesen und verursachte Fehler schlechter verarbeitet wurden. Möglicherweise könnte sich hier einer der Mechanismen widerspiegeln, die dem vermehrten Alkoholkonsum bei sozialen Vieltrinkern zugrunde liegen, dies bedarf weiterer Untersuchung.

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