Der Zweipunktediskriminationstest (2PD) als diagnostisches Mittel in der Handchirurgie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/88361
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-883614
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-29745
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2019-05-02
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Daigeler, Adrien (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2019-04-02
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Handchirurgie , Nervenverletzung , Diagnose
Freie Schlagwörter: Zweipunktediskriminationstest
two-point discrimination test
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Im klinischen Alltag kann die Diagnosestellung einer Nervenverletzung an der Hand, den Fingern oder dem Daumen schwierig sein. Die besonderen Umstände einer Notfallsituation, die Kooperation von Patienten oder die Erfahrung des Arztes mögen vielleicht eine Rolle spielen um eine korrekte Diagnose zu stellen. Der komplexe anatomische Aufbau der Hand, die diffizile Funktion dieses Organs und die möglichen Verletzungsmechanismen machen eine korrekte Diagnosestellung dahingehend ob eine Nervenverletzung vorliegt oder nicht mitunter zusätzlich problematisch. Allgemein bekannt ist, dass die 2PD sehr häufig als diagnostisches Mittel herangezogen wird, sowohl in Handchirurgischen Zentren wie auch in peripheren Kliniken wird diese angewendet Ziel dieser Studie war es, den Test der Zweipunktediskrimination, hinsichtlich seiner diagnostischen Sicherheit eine Verletzung an Nerven der Finger, der Hand und des Daumens festzustellen, zu untersuchen. In einer retrospektiven Analyse wurden Daten über einen Zeitraum von 10 Jahren zusammengetragen, erhoben und ausgewertet. Anhand von Patientenakten wurde untersucht, ob die bei der Indikationsstellung festgestellte pathologische 2PD mit dem intraoperativen Befund einer Nervenverletzung übereinstimmte. Eingeschlossen wurden Patienten und Patientinnen im Zeitraum zwischen 2008 und 2017, bei denen eine fehlende oder verlängerte 2PD festgestellt wurde. Die Gegenprobe, also Patienten ohne Verletzung eines Nervens mit intakter 2PD oder auch fehlender 2PD, wurde ebenfalls ermittelt. Diese Daten setzten sich aus Patienten und Nerven zusammen, die sich einer Operation unterzogen auf Grund der Schwere beziehungsweise des Ausmaßes der Verletzung oder des Verschmutzungsgrades. Um das Patientenkollektiv mit intakter 2PD und intaktem Nerv zu erweitern, wurde eine zusätzliche Kontrollgruppe definiert. Hierzu wurden Patienten mit einem Mb. Dupuytren herangezogen. Schlussendlich sind 291 Fingernerven bei insgesamt 258 Patienten in die Untersuchung eingeflossen. Dieses Patientenkollektiv setzte sich aus 74 Frauen und 184 Männer mit Nervenverletzungen bzw. mit vermeintlichen Nervenverletzungen an Fingern, der Daumen oder der Hand, zusammen. Die Sensibilität der 2PD lag bei 98% bis 99%, und die Spezifität zwischen 50% und 83% mit einer hohen Interrater-Reliabilität und Performance des 2PD-Tests. Kritisch anzumerken ist die eher geringe Anzahl in den Kontrollgruppen mit Patienten bei denen die 2PD aufgehoben war, jedoch der Nerv intakt oder vice versa. Einem dieser Umstände wurde Rechnung getragen in dem die zusätzliche Kontrollgruppe der Dupuytren-Patienten verwendet wurde. Im anderen Kollektiv konnten anhand der vorliegenden Daten nicht mehr Patienten ermittelt werden. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der 2PD-Test ein sehr gutes diagnostisches Mittel in der Handchirurgie darstellt, um Verletzungen an Fingern oder des Daumens zu untersuchen und zur Diagnosestellung einer Nervenverletzung heranzuziehen sowie schlussendlich eine Operationsindikation zu stellen.

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