Die Wirksamkeit der Videoüberwachung

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/86933
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-869335
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-28320
Dokumentart: Wissenschaftlicher Artikel
Erscheinungsdatum: 2005
Sprache: Deutsch
Fakultät: Kriminologisches Repository
Fachbereich: Kriminologie
DDC-Klassifikation: 360 - Soziale Probleme, Sozialdienste, Versicherungen
Schlagworte: Videoüberwachung , Evaluation
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Inhaltszusammenfassung:

Die Videoüberwachung öffentlicher Räume ist in vielen Ländern eine aktuelle Maßnahme zur Prävention von Straftaten. Um einen wissenschaftlich fundierten Beitrag zur präventiven Wirkung der Videoüberwachung zu liefern, wurde von Welsh & Farrington (2003, 2004) eine systematische Analyse der besten Evaluationsstudien durchgeführt. Von insgesamt 49 Evaluationsstudien erfüllten 22 die strikten Selektionskriterien. Eine quantitative Auswertung und Integration der Ergebnisse war bei 19 Studien möglich. In ihnen wurde die Videoüberwachung mit Kontrollgebieten verglichen, in denen keine Überwachung stattgefunden hatte. Es zeigte sich eine durchschnittlich um 21 Prozent größere Verringerung der Kriminalität in den Arealen mit Videoüberwachung (englisch: Closed Circuit Television; CCTV). Die Befunde wurden zum einen nach verschiedenen Einsatzbereichen differenziert (Stadtzentren, Wohngebiete, öffentlicher Nahverkehr, Parkhäuser). Zum andern wurden verschiedene Formen der Kriminalität betrachtet. Am wirksamsten war CCTV in Parkhäusern, wo vor allem Diebstähle von und aus Kraftfahrzeugen um zirka 40% reduziert wurden. Dies galt insbesondere bei Kombination mit verbesserter Beleuchtung und deutlichen Hinweisen auf die Videoüberwachung. In Stadtzentren und Wohngebieten sowie im öffentlichen Nahverkehr hatte die Videoüberwachung nur geringen oder keinen signifikanten Effekt auf die Kriminalität. Es ergab sich auch kein Erfolg hinsichtlich der Verringerung von Gewaltdelikten. CCTV war in Großbritannien erfolgreicher als in Nordamerika, wo die Maßnahme seltener eingesetzt wurde. Kriminalitätsverschiebungen auf nicht überwachte Gebiete schienen keine große Rolle zu spielen. Insgesamt fielen die Ergebnisse der einzelnen Studien aber so unterschiedlich aus, dass mehr kontrollierte Forschung erforderlich ist. Für die deutsche Kriminalpolitik ergibt sich zum einen die Folgerung, dass die Videoüberwachung nach verschiedenen Einsatzbereichen differenziert werden muss. Zum andern sind mehr eigene, gut kontrollierte Evaluationsstudien erforderlich.

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