Inhaltszusammenfassung:
Fragestellung: Da sich innerhalb der Gruppe der Patienten mit Borderline Persönlichkeitsstörung eine Heterogenität findet wurde häufiger der Versuch unternommen, Subtypen zu identifizieren. Da interpersonale Probleme eine häufige Schwierigkeit bei Patienten mit Borderline Persönlichkeitsstörung darstellen, prüft die vorliegende Arbeit, ob sich bei Patienten mit Borderline Persönlichkeitsstörung Subtypen interpersonaler Probleme finden lassen, ob sie zeitlich stabil sind und ob sie sich hinsichtlich des BPI (Leichsenring F, 1997), der Therapiedauer und Therapieabbruch unterscheiden.
Methode: Mittels der structural summary method, einer Auswertungsstrategie für Circumplex-Daten (vgl. Gurtman, 1994), wurden die interpersonalen Schwierigkeiten anhand des IIP-D (Horowitz et al., 2000) zu zwei Zeitpunkten (T0 Behandlungsbeginn N=107 und T1 3 Monate nach Erstkontakt N=54) Patienten der Abteilung für Psychosomatische Medizin am Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart ausgewertet. Subtypen interpersonaler Problemmuster wurden anhand einer Clusteranalyse bestimmt und miteinander verglichen.
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt T0 ließen sich vier Subtypen interpersonaler Probleme identifizieren. Bezüglich des BPI fanden sich keine Unterschiede zwischen den gefundenen Subtypen. Zu zwei Zeitpunkten fanden sich bis auf einen Subtyp ähnliche Subtypen. In Bezug auf Therapiedauer und Therapieabbruch fanden sich Unterschiede zwischen den Clustern, die jedoch statistisch nicht signifikant waren.
Diskussion: Eine Subtypisierung anhand interpersonaler Probleme bei Patienten mit Borderline Persönlichkeitsstörung ließ sich auch in dieser Arbeit vornehmen. Unterschiede der Subtypen bezüglich des BPI fanden sich nicht, Unterschiede in Therapiedauer und Therapieabbruch waren nicht signifikant. Limitierend war die geringe Stichprobe und dadurch geringe Größe der Untergruppen, sodass weitere Studien mit größeren Stichproben interessant wären.