Kesik plain and Alacalıgöl mound: an assessment of the paleogeography around Troia

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/86560
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-865607
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-27948
Dokumentart: Teil eines Buches
Erscheinungsdatum: 2009
Originalveröffentlichung: Studia Troica, 18, 2009, 105-128
Sprache: Englisch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Ur- und Frühgeschichte
DDC-Klassifikation: 550 - Geowissenschaften
930 - Alte Geschichte, Archäologie
Schlagworte: Paläogeografie , Archäologie , Troas , Türkei
Freie Schlagwörter:
palaeogeography
archaeology
Troad
Turkey
ISBN: 9783805341158
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Kesik-Ebene liegt etwa 4 km westlich von Troia. Sie ist wie eine Bucht ausgebildet, die sich vom Karamenderes-Delta bis zum Yeniköy-Rücken erstreckt und ein Gebiet von etwa 1 km2 bedeckt. Einige Forscher haben diese niedrig gelegene Gegend als einen passenden Ort für einen Hafen für Troia angesehen, und ein Kanal, der vom Westen der Ebene zur Ägäis führt, wurde als Wasserstraße gedeutet. Unsere Forschungen in den 1990er Jahren haben gezeigt, dass das in das Karamenderes-Flussbett eindringende Meer während der Holozän-Überschwemmung auch die Kesik-Ebene überflutet hat und einen kleinen Meeresarm bildete. Dieser Meeresarm konnte jedoch nicht als Hafen während Troia VI und später genutzt werden, weil dieses Gebiet schon vor der Späten Bronzezeit verlandet war. Außerdem konnte festgestellt werden, dass der nach Westen führende Kanal keine Wasserstraße zwischen der Kesik-Ebene und der Ägäis gewesen sein konnte. Eine weitere prähistorische Siedlung wurde in der Nähe von Alacalıgöl im südwestlichen Teil der Kesik- Ebene während unserer neuen Forschungsperiode in den 2000er Jahren entdeckt. Im Lichte neuer Fakten kann die Entstehung und Entwicklung der Kesik-Ebene wie folgt erklärt werden: Der steigende Meeresspiegel überschwemmte im Holozän vom älteren Karamenderes-Tal aus die Kesik- Ebene. Aufgrund von paleogeographischen und sedimentologischen Beweisen und C14-Daten endete der Meeresanstieg vor 6000 Jahren auf der heutigen Höhe. Andererseits wurde die Alacalıgöl-Siedlung durch die Archäologen in die neolithisch-chalcolithische Periode datiert. Folglich war die Siedlung vor etwa 7000–6000 Jahren auf der Spitze eines engen und niedrigen Rückens gelegen, der sich gegen eine schmale Einbuchtung im Südwesten des Kesik-Meeresarms erstreckte. Sie lag etwa 3–4 m über Meereshöhe. Höchstwahrscheinlich waren eine Süßwasserquelle an der Westküste und genügend Meerestiere im niedrigen Wasser des Meeresarms wichtige Gründe dafür, dass dieses Gebiet als Siedlungsplatz gewählt wurde. Die Wassertiefe im Kesik-Meeresarm betrug um diese Zeit wahrscheinlich etwa 4 m. Darauf füllten Meeresablagerungen den Grund, während die Meereshöhe etwa der heutigen entsprach. In der folgenden Periode fiel der Meerespiegel um etwa 2 m. Steigende Ablagerungen und fallender Meersspiegel trafen sich auf einer Höhe etwa 1 m unter der gegenwärtigen Meereshöhe. Diese Oberfläche wird gebildet von einer sumpfigen Ablagerung, die etwa 4000–3500 BP datiert. Der Hügel von Alacalıgöl war in dieser Zeit und später niemals ein Siedlungsplatz, die Troia VI-Zeit und die angenommenen troianischen Kriege geschahen in späterer Zeit. Daher kann der Kesik-Meeresarm in dieser Zeit nicht als Hafen benutzt worden sein. In späteren Zeiten füllte sich die Kesik-Ebene mit kolluvischen Ablagerungen, die allgemein feine körnige Form und kompakt-blockige Struktur haben. Die Bildung der sumpfigen Alacalıgöl-Umgebung entstand viel später, möglicherweise nur vor ein paar Jahrhunderten. Die Sumpfentwicklung hängt mit den Karamenderes- Ablagerungen zusammen, die den östlichen Teil der Senke überdeckten und leicht anhoben. Weil von den umliegenden Hängen weniger Ablagerungen herunterkamen, und weil es fern der Karamenderes-Ablagerungen lag, blieb das Alacalıgöl-Gebiet niedrig, und es entwickelte sich eine sumpfige Gegend. In neuerer Zeit wurden einige Entwässerungs- und Urbachmachungsarbeiten durchgeführt, um ackerbaufähiges Land zu gewinnen. Es ist jedoch nicht möglich, die Kesik-Ebene über den Kanal zu entwässern. Die Schwelle des Felsgrundes im Kanal liegt deutlich höher als die Kesik-Ebene. Die Nationale Wasser-Behörde entwässerte die Gegend in den 1950er Jahren mit einem kleineren Graben entlang dem nördlichen Rand der Kesik-Ebene. Kleinere Entwässerungsarbeiten werden immer noch privat von den Bauern durchgeführt.

Abstract:

The Kesik plain is situated about 4 km west of Troia. It is an indentation extending towards Yeniköy ridge from the Karamenderes delta-flood plain, and it covers an area of about 1 km2. Some investigators have supposed this low-lying area to be a convenient harbor location for Troia. A canal connecting the west side of the plain to the Aegean Sea has been considered a waterway. Our investigations in the years of 1990 revealed that intruding sea into Karamenderes (Scamander) valley during the Holocene transgression covered also Kesik plain and formed a small inlet. However, this small inlet could not have been used as an harbor during Troia VI and later because this area had turned into land by siltation before the Late Bronze Age. In addition, it was deduced that the canal to the west could not have been a waterway between the Kesik depression and the Aegean Sea. A new prehistoric settlement site was found near Alacalıgöl on the southwest part of the Kesik plain during our renewed research since 2000. In light of new data, the formation and development of the Kesik plain can be explained as follows: Rising sea in the Holocene intruded into the Kesik depression from the former Karamenderes valley. Based on paleogeographical and sedimentological evidence, as well as C14 dating, the rise in sea level ended about 6000 years ago at the present level. The Alacalıgöl settlement has been dated to the Neolithic-Chalcolithic periods by archaeologists. Accordingly, about 7000-6000 years ago, this settlement was located about 3-4 m above sea level on the tip of a narrow and low-lying ridge extending toward a small indentation in the southwest of the Kesik inlet. A fresh-water spring on the western shore and plenty of seafood in the shallow-water inlet were probably important reasons why this place was chosen for settlement. It seems that the depth of water in the Kesik inlet was about 4 m at this time. Then, marine sedimentation continued to fill the bottom while sea level remained about its present level. In the following period, sea level fell about 2 m. The rising sedimentation and the falling sea level met at a surface about 1 m below present sea level. This surface is represented by a swampy sedimentation unit dated to about 4000–3500 BP. The Alacalıgöl mound and its surroundings were not settled in this period or later, including the period of Troia VI and the period of the following (supposed) Troian Wars. Therefore, the Kesik inlet could not have been used as an harbor site at this time. Later, the Kesik depression filled with colluvial sediments with a generally fine-grained texture and compact-blocky structure. Formation of the Alacalıgöl swampy environment occurred much later, probably only a few centuries ago. Swamp development is related to Karamenderes flood sediments which covered and then slightly elevated the eastern part of the depression. Due to less sediment income from surrounding slopes, and because of its location far from Karamenderes flood sediments, a swamp developed in the low-lying areas around Alacalıgöl. In recent times, drainage and reclamation works have tried to create arable land. But it is not possible to drain the Kesik plain via the Kesik canal. The threshhold of the bedrock lies on a higher level than the Kesik depression. On the other hand, in the 1950s the National Water Survey drained the area with a smaller ditch along the north of Kesik plain. Private drainage works continue today by area farmers.

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