Wertigkeit der Zytologie der bronchoalveolären Lavage im Kindesalter

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/85471
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-854710
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-26861
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2019-01-07
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Hartl, Dominik (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2016-11-28
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Broncho-alveoläre Lavage , Cytologie , Kinderheilkunde
Freie Schlagwörter: Bronchoalveoläre Lavage
BAL
Zytologie
Pädiatrie
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Gedruckte Kopie bestellen: Print-on-Demand
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Die BAL ist ein Verfahren zur Diagnose pulmonaler Erkrankungen. Hierbei besteht unter anderem die Möglichkeit zur zytologischen Analyse der gewonnenen Flüssigkeit. Das Ziel dieser Arbeit war die Evaluation der Wertigkeit der Zytologie der BAL im Kindesalter. Es wurden 467 Kinder, bei denen an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen eine BAL im Zeitraum von September 2000 bis Juni 2014 durchgeführt wurde, in die Studie eingeschlossen. Es wurden insgesamt 13 Diagnosegruppen definiert, wobei insbesondere auf folgende Diagnosegruppen ein Schwerpunkt gelegt wurde: CF, Pneumonien / Infektionen, interstitielle Lungenerkrankungen und Neoplasien / KMT. Es wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, um zytologische Vergleichsdaten zu den vier oben genannten Diagnosegruppen erheben zu können. Für CF fanden sich 13, für Pneumonien / Infektionen 8, für interstitielle Lungenerkrankungen 7 und für Neoplasien / KMT 8 relevante Veröffentlichungen. Es fanden sich folgende allgemeine Werte (Mittelwerte ± Standardabweichungen für alle Diagnosegruppen für die zytologische Auswertung der BAL der Universitätskinderklinik Tübingen: Neutrophile Granulozyten 36±16%, Lymphozyten 27±22%, Makrophagen 24±17% sowie eosinophile Granulozyten 3±3%. Beim Vergleich der Mittelwerte der oben genannten Diagnosegruppen mit Normwerten zeigte sich für alle Diagnosegruppen eine Erhöhung der neutrophilen und der eosinophilen Granulozyten sowie für alle Diagnosegruppen außer für CF eine Erhöhung der Lymphozyten. Die Makrophagen waren in allen vier Diagnosegruppen verringert, verglichen mit den Normwerten. Für CF ergaben sich nach Literaturauswertung folgende zytologische Mittelwerte: Neutrophile Granulozyten 31,8%, Lymphozyten 6,0%, Makrophagen 61,1% und eosinophile Granulozyten 0,6%. Für die Diagnosegruppe Pneumonien / Infektionen ergaben sich folgende Werte: Neutrophile Granulozyten 17,4%, Lymphozyten 10,8%, Makrophagen 66,2% und eosinophile Granulozyten 0,4%. Für interstitielle Lungenerkankungen ergab die Literaturauswertung: Neutrophile Granulozyten 11,6%, Lymphozyten 29,9%, Makrophagen 55,0% und eosinophile Granulozyten 1,4%. Sowie für Neoplasien / KMT: Neutrophile Granuolyzten 29,2%, Lymphozyten 16,0%, Makrophagen 47,4% und eosinophile Granulozyten 1,1%. Die erhobenen eigenen Daten waren teilweise im Einklang mit der Literaturauswertung, teils zeigten sich jedoch auch deutliche Unterschiede. Bei der Diagnosegruppe CF spielte die zytologische Analyse eher eine untergeordnete Rolle, der Erregernachweis stand hier im Vordergrund. Bei unklaren Befunden kann die BAL eine sinnvolle Maßnahme darstellen. Bei Pneumonien und Infektionen erscheint die Durchführung einer BAL im klinischen Alltag sinnvoll, insbesondere wenn gleichzeitig ein Erregernachweis durchgeführt wird. Häufig zeigen sich bei interstitiellen Lungenerkrankungen unspezifische zytologische Ergebnisse. Teilweise ist mit diesen Ergebnissen der Ausschluss diverser Differentialdiagnosen möglich und in seltenen Fällen kann eine bestimmte interstitielle Lungenerkrankung bestätigt werden. Spezialanalysen der BAL-Flüssigkeit stehen bei dieser Diagnosegruppe im Vordergrund. Die Diagnosegruppe Neoplasien / KMT stellt sich durch die vielen zugrunde liegenden Krankheitsentitäten als eine inhomogene Gruppe dar. Der Erregernachweis steht hier im Vordergrund, die zytologische Analyse besitzt bei dieser Diagnosegruppe im klinischen Alltag diagnostisch einen eher geringeren Stellenwert. Allgemein wird die zytologische Analyse der BAL eher als additives diagnostisches Verfahren eingesetzt. Schlussfolgernd lässt sich eine Wertigkeit der Zytologie der BAL feststellen, die von der zugrundeliegenden Diagnose abhängig ist und in ihrer diagnostischen Aussagekraft einen individuellen Stellenwert hat.

Das Dokument erscheint in: