Inhaltszusammenfassung:
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein in der Medizin weitverbreitetes bildgebendes Verfahren. Ihre Vorteile sind unter anderem der gute Gewebekontrast und die Verwendung von nichtionisierender Strahlung im Gegensatz zur Computertomographie (CT). Ein Nachteil ist die Länge der Zeit, die notwendig ist um ein Bild aufzunehmen. Sie hängt natürlich vom jeweiligen diagnostischen Anwendungsfall ab, bewegt sich aber normalerweise im Bereich von Minuten. Diese langen Aufnahmezeiten machen die Bilder anfällig für Patientenbewegungen, welche zu unscharfen Bildern oder sogenannten Ghostingartefakten, bei denen sich Bildteile wiederholen, führen. Diese Artefakte können dazu führen, dass eine Diagnose nicht mehr möglich ist, was entweder eine erneute Aufnahme des Bildes notwendig macht oder eine Sedierung des Patienten, um Bewegung zu vermeiden. Hier kommen Bewegungskorrekturverfahren ins Spiel.
Die sogenannte prospektive Bewegungskorrektur benötigt zusätzliche Bewegungsinformationen, die noch während der Bildaufnahme dazu verwendet werden, die Bildgebungsparameter so zu verändern, dass der Bildausschnitt der Bewegung folgt. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung und Validierung eines Systems zur prospektiven Bewegungskorrektur. Das entwickelte System bestand aus vier Kernspinresonanz-Magnetfeldsensoren (NMR field probes). Diese Sensoren wurden am Kopf der Probanden befestigt und konnten die räumliche und zeitliche Veränderung des Magnetfeldes messen. Das Ziel war es, dadurch die Sensorpositionen zu bestimmen und die zugehörigen Kopfbewegungen zu berechnen, um mit diesen Informationen die prospektive Bewegungskorrektur zu implementieren.
Dabei war der erste Schritt die Entwicklung eines eigenständigen Sende- und Empfangssystems zur Signalgeneration und -akquise der Sensoren. Dieses System bestand aus mikroelektronischen Komponenten und war nötig, um die Messungen der Sensoren unabhängig von der Hardware des Kernspintomographen durchführen zu können. Im zweiten Schritt sollte die Genauigkeit der Positionsbestimmung der Sensoren verbessert werden. Die Position der Sensoren wurde durch lineare Magnetfeldgradienten bestimmt, die nacheinander auf allen räumlichen Achsen geschaltet wurden. Echte Gradienten besitzen allerdings ein charakteristisches nichtlineares Verhalten, das ausgemessen werden musste, um das lineare Modell der Positionsbestimmung zu verbessern. Dazu wurden Messungen mit einem Sensor in verschiedenen bekannten Positionen durchgeführt sowie zusätzlich Messungen mit einer sogenannten Feldkamera, welche aus 16 dieser Sensoren besteht. Im letzten Schritt wurde dann das fertige System zur Bewegungskorrektur für verschiedene Bildgebungssequenzen getestet und schließlich mit einem anderen Bewegungskorrektursystem verglichen, welches auf einer optischen Kamera basiert.