Rolle von thrombozytärem JAM-A für homotypische und heterotypische Zell-Zell Interaktionen mit Dendritischen Zellen

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/84929
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-849290
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-26319
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-10-10
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Langer, Harald (Prof. Dr. med.)
Tag der mündl. Prüfung: 2018-07-31
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Arteriosklerose , Thrombozyt , Antigen CD147 , Dendritische Zelle
Freie Schlagwörter: Dendritische Zellen
JAM-A
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wurde eine mögliche Interaktion zwischen Thrombozyten und DCs über eine heterotypische Bindung zwischen JAM-A und EMMPRIN untersucht. Thrombozyten und DCs sind vielfach in der Literatur als Zellen beschrieben worden, die wesentlich an Atherosklerose, einer chronisch-entzündlichen Erkrankung [22-24], beteiligt sind. Beide Zelltypen spielen bereits am Anfang der Entstehung von Atherosklerose eine Rolle [25, 26, 47, 53, 54]. Da es wichtig ist, eine Erkrankung wie Atherosklerose und ihre Folgeerkrankungen primär zu behandeln, macht es Sinn für neue Therapieansätze zum einen Zellen, zum anderen aber auch Rezeptoren zu finden, die am Anfang der Erkrankung stehen. Ein solcher Rezeptor, der bereits am Anfang der Erkrankung eine Rolle spielt, ist JAM-A, denn er ist beispielsweise an der Thrombozytenadhäsion an aktivierte EC beteiligt [20, 30, 31, 34]. Aus der Literatur ist weiter bekannt, dass sowohl JAM-A, als auch EMMPRIN als Oberflächenproteine auf den hier verwendeten Zellen vorkommen [69, 88-94]. Die homodimere Bindung wurde für humanes JAM-A bereits durch Prota et al. [19] und für murines JAM-A durch Bazzoni et al. [99] sowie Kostrewa et al. [70] beschrieben. Eine mögliche heterodimere Bindung zwischen JAM-A und EMMPRIN wurde bisher nicht beschrieben, ebenso wenig die Expression von EMMPRIN auf mDCs. Diese Expression des Oberflächenproteins EMMPRIN auf mDCs konnte jedoch im Rahmen des Teilprojektes 2 der DFG KFO 274: „Struktur und Funktion thrombozytär exprimierter JAMs - Charakterisierung neuer heterophiler Interaktionen“ in der AG Langer, Kardioimmunologie, Universität Tübingen, unter der Leitung von Prof. Dr. med. Harald Langer mittels durchflusszytometrischer Analyse gezeigt werden und ist Grundlage der hier beschriebenen Experimente, jedoch noch nicht veröffentlicht. Zusammenfassend konnte in dieser Arbeit im Hinblick auf Zell-Protein Interaktionen folgendes gezeigt werden: 1) Humane und murine Thrombozyten sowie humane Dendritische Zellen binden auf immobilisiertem JAM-A Fc vermehrt und murine Thrombozyten ebenfalls auf immobilisiertem EMMPRIN Fc 2) Die Inhibition des Oberflächenproteins JAM-A auf murinen Dendritischen Zellen resultiert in einer verringerten Anzahl adhärenter muriner Dendritischer Zellen auf immobilisiertem murinen EMMPRIN Fc In Hinblick auf Zell-Zell Interaktion wurde folgendes gezeigt: 1) Humane Dendritische Zellen gehen über ihre Oberflächenproteine JAM-A und EMMPRIN mit humanen Thrombozyten eine Verbindung ein. Der Bindungspartner der humanen Thrombozyten, über den dies erfolgt, ist nicht bekannt. Zur Beantwortung der Ausgangsfragestellung dieser Arbeit, ob eine Bindung zwischen Thrombozyten und Dendritischen Zellen über eine heterotypische Bindung unter Beteiligung der Oberflächenproteine JAM-A und EMMPRIN möglich ist, kann man sagen, dass es hierzu in dieser Arbeit erste positive Hinweise gibt. Im statischen Adhäsionsassay mit anti-JAM-A oder anti-EMMPRIN AK präinkubierten mDCs über immobilisiertem murinen EMMPRIN Fc wurde dies gezeigt. Es ergab sich hier bei Verwendung des anti-JAM-A AK eine verringerte Anzahl adhärenter mDCs auf immobilisiertem EMMPRIN Fc. Da es jedoch nur in einem der Experimente gezeigt werden konnte, nur für murine Zellen und auch nur in einem statischen Experiment, müssen weitere Versuche folgen, um diese Aussage zu bestätigen, die heterotypische Bindung ebenfalls für humane Zellen nachzuweisen und dies auch in in vivo Versuchen darzustellen. Auch über die Stärke der heterotypischen Bindung, die tatsächliche Rele-vanz im Rahmen von Atherosklerose und weiterer Einflussfaktoren auf die heterotypische Bindung kann anhand dieser Grundlagenversuche keine Aussage getroffen werden. Es ist daher sicher noch viel zu erforschen, bevor man darüber nachdenken kann, wie man daraus eine neue Therapie der Atherosklerose ableiten kann. Trotz allem stellen die Ergebnisse dieser Arbeit einen viel versprechenden ersten Schritt zum besseren Verständnis grundlegender Prozesse in der Inflammation, mit Potential für neue Therapien in der Atherosklerose, dar, und die Ergebnisse müssen weiter untersucht und verfolgt werden.

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