Das akrolentiginöse Melanom der Haut: Klinik, Prognose, Fehldiagnosen und Überleben

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/84928
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-849289
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-26318
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2018-11-19
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Garbe, Claus (Prof. Dr. med.)
Tag der mündl. Prüfung: 2018-10-29
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Melanom
Freie Schlagwörter: Akrolentiginöses Melanom
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Im Zeitraum von 1983 bis Dezember 2015 wurden an der Universität-Hautklinik Tübingen 10686 Melanome diagnostiziert. Von diesen wurden 414 akrolentigi-nöse Melanome (3,8%) nach klinisch-epidemiologischen Merkmalen untersucht. Zudem wurden 535 (5%) kutane maligne Melanome an akraler Lokalisation hinsichtlich ihres Verteilungsmusters untersucht. Das ALM hat einige besondere Charakteristika. Es sollte mit dieser Arbeit un-tersucht werden, ob das ALM eine höhere Tumordicke als die anderen histolo-gischen Subtypen aufweist und die Hypothese überprüft werden, dass es kei-nen Trend zur Abnahme der Tumordicke bei Erstdiagnose gibt. ALM und NM zeigten im Vergleich zu den anderen histologischen Subtypen eine höhere Tumordicke im Stadium des Primärtumors. Das ALM wies über die Jahre 1982-2015 eine deutlich höhere Tumordicke als die anderen kutanen Malignen Melanome auf. Somit bestand keine Verbesserung der Früherkennung beim ALM. Die mediane Tumordicke lag beim ALM bei 2,0 mm (1,0;4,0) und beim NM bei 2,7 mm (1,75;4,0). Es wurde untersucht, ob sich das ALM hinsichtlich seiner epidemiologischen Merkmale von den anderen histologischen Subtypen unterscheidet. Mit höherem Alter erkrankten mehr Patienten an einem ALM. Es war der Mela-nom-Subtyp mit dem zweithöchsten Alter. Junge Patienten mit ALM waren ver-gleichsweise selten. Der Median lag für das ALM bei 65 Jahren (54;75), beim NM bei 59 Jahren (46;70), LMM 69 Jahren (60;76), SSM bei 52 Jahren (40;64) und für die weiteren Melanome bei 48 Jahren (34;64). In der Geschlechterverteilung erkrankten mehr Frauen am ALM als Männer (57,7% vs.42,3%). Auch bei den anderen histologischen Subtypen fiel auf, dass das Melanom am häufigsten bei Frauen auftrat. Eine Ulzeration lag im Vergleich der histologischen Subtypen am häufigsten beim ALM mit 38,1% (n=121) und beim NM mit 39,7% (n=413) vor. Zudem wurden ALM und NM im Vergleich zu den anderen Melanom-Subtypen mit einem höheren Invasionslevel festgestellt. Hier wurden 68,8% (n=285) der ALM und 84,2% der NM (n=1148) mit einem Invasionslevel von IV und V, im Vergleich hierzu nur 33,3% (n=2469) der SSM diagnostiziert. Insgesamt wurden die meisten kutanen malignen Melanome in frühen Stadien erstdiagnostiziert. Es fiel auf, dass ALM und NM in höheren Stadien diagnosti-ziert werden als SSM und LMM. 20,7% (n=79) der ALM und ähnlich viele NM mit 19,9% (n=248) wurden im Stadium III festgestellt. Eine Fernmetastasierung fand sich nur selten. Es war festzustellen, dass beim histologischen Subtyp ALM, gefolgt vom NM der Lymphknoten-Befall im Wächterlymphknoten und auch die makroskopische Lymphknotenmetastasierung häufiger als bei anderen Melanomen vorkam. Ein oder mehrere positive WLK fanden sich beim ALM mit insgesamt 24,4%, gefolgt vom NM mit 20,5%. Eine makroskopische LK-Metastasierung fand sich bei 35,3% (n=146) der Patienten mit einem ALM und bei 33,8% (n=461) der Patienten mit NM. Beim ALM lag das 5-Jahres-Melanomspezifische-Überleben niedriger als bei den anderen histologischen Subtypen (74,5% vs. 91,6%). Am häufigsten wurde das ALM mit 15,4% (n=45) fehldiagnostiziert. Im Ver-gleich wurde nur bei 1,5-3,4% der anderen histologischen Subtypen eine Fehldiagnose gestellt. Bezüglich der Lokalisation wurden in unserem Datensatz bei 535 (5%) der akral lokalisierten Melanome die genaue Lokalisation erfasst, wobei die meisten am Fuß (80,9%) lokalisiert waren. Am häufigsten kamen ALM mit 64,1% (n=339) an Händen und Füßen vor. Das ALM fand sich am häufigsten subungual mit 44,5% (n=151) und palmoplantar mit 20,4% (n=69). Nur sehr selten kam es an Hand-und Fußrücken (4,4%) vor. Hingegen kamen an Hand-und Fußrücken auch SSM (56%) und NM vor (20%). Als prognostische Faktoren zeigten sich für das ALM das Alter, Tumordicke, Ulzeration, Invasionslevel, Wächterlymphknoten-Biopsie und das Tumorstadium bei Erstdiagnose signifikant (p< 0,05). Lediglich das Geschlecht stellt keinen signifikanten prognostischen Faktor dar (p= 0,09). In der näheren Untersuchung mittels Cox-Regressionsanalyse bestätigen sich die mediane Tumordicke, Ulzeration, Stadium und WLK nicht signifikant als unabhängige prognostische Faktoren für das Überleben. Allerdings ließen sich eindeutige Tendenzen erkennen, dass mit höherer medianer Td > 2mm (HR=1,3) und höherem Stadium, Vorliegen einer Ulzeration (HR=1,53) und positiver WLK (HR=1,16) ein erhöhtes Risiko besteht am ALM zu versterben.

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