Hirnmetastasierung des Melanoms: Behandlung und Überlebenswahrscheinlichkeit

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/84641
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-846418
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-26031
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2018-10-31
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Garbe, Claus (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2018-10-16
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Melanom , Überleben , Metastase , Immuntherapie , Radiochirurgie
Freie Schlagwörter: Hirnmetastasierung
Stereotaxie
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die zerebrale Hirnmetastasierung ist mit einer ungünstigen Prognose verbunden. Nur wenige klinische Studien haben den Einfluss der Immuntherapien und zielgerichteten Therapien allein oder in Kombination mit der Strahlentherapie bei Hirnmetastasen untersucht. In der vorliegenden Arbeit wurden 163 Patienten analysiert, die mit Melanom-Hirnmetastasen von Januar 2014 bis Dezember 2016 diagnostiziert wurden. Diese Patienten wurden in der Universitätshautklinik in Tübingen aufgrund ihrer zerebralen Metastasierung behandelt und die Daten wurden in dem Zentralregister Malignes Melanom erfasst. Die Datenbank des Zentralregisters ist sehr detailliert und wird mit gut dokumentierten Therapiedaten und Nachbeobachtungsdaten aktualisiert. Das letzte Follow-up erfolgte bis einschließlich Ende Januar 2018. Das mediane Gesamtüberleben (OS) wurde als die Zeit von der Primärdiagnose der Hirnmetastasen bis zum Tod jeder Ursache definiert. Die prognostischen Faktoren, das Gesamtüberleben, systemische und lokale Therapie wurden mit Hilfe von Kaplan-Meier-Überlebenskurven, Klassifikations- und Regressionsbäumen, Swimmerplot Grafiken und Forest-plot-Grafiken analysiert. In dieser Analyse wurde die prognostische Signifikanz der Anzahl der zerebralen Filiae und des ECOG Performance Status bestätigt. Der LDH-Wert zeigte sich nur marginal signifikant. Nach einer medianen Nachbeobachtungzeit von 25 Monaten betrug die mediane Gesamtüberlebenszeit (mOS) für alle Patienten 7 Monate (95%CI: 5,4-8,6). Für Patienten, die eine Immuntherapie erhielten betrug die Gesamtüberlebenszeit 13 Monate (95%CI: 8,1-17,8), für die zielgerichtete Therapie war die Überlebenszeit 7 Monate (3,8-10,2) und für die Chemotherapie betrug die Überlebenszeit 7 Monate (5,6-8,4). Für die Kombination von Chirurgie/Stereotaxie mit (1) Immuntherapie, (2) zielgerichtete Therapie, (3) Chemotherapie oder (4) keiner systemischen Therapie betrug die Gesamtüberlebenszeit (1) 25 Monate, (2) 14 Monate, (3) 11 Monate und (4) 4 Monate. Das 1-Jahres-Gesamtüberleben für jede dieser Gruppen betrug (1) 69,4 %, (2) 62,5 %, (3) 28,6 % bzw. (4) 21,4 %. Patienten, die eine Ganzhirnradiatio oder keine Bestrahlung erhielten, hatten eine mediane Überlebenszeit von jeweils 5 und 3 Monaten mit einem 1-Jahres- Überleben von 12,7% bzw. 11,4%. Die Mehrheit der Patienten, die mehr als 12 Monate nach der Erstdiagnose der Hirnmetastase noch am Leben waren, erhielten Immuntherapie in Kombination mit Chirurgie/Radiochirurgie. Die neuen systemischen Therapien, insbesondere die Immuntherapie, verbessern das gesamte Überleben der Patienten mit Melanom-Hirnmetastasen, insbesondere wenn eine Kombination mit ablativen Therapien (Chirurgie/Radiochirurgie) möglich ist. Abschließend weisen unsere Daten darauf hin, dass bei Melanom- Hirnmetastasen die Lokaltherapie (Neurochirurgie oder Stereotaxie) als erster Ansatz betrachtet werden sollte, wann immer dies möglich ist. Die Immuntherapie oder zielgerichtete Therapien sollte die systemische Therapien der Wahl sein. Wenn eine ablative Therapie nicht möglich ist, sollte die Immuntherapie anstelle einer zielgerichteten Therapie die erste Wahl sein.

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