Der postoperative Hypoparathyreoidismus nach totaler Thyreoidektomie – eine retrospektive Analyse

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/84313
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-843138
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-25703
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2018
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Kirschniak, Andreas (PD Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2018-08-21
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Hypoparathyreoidismus
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Hintergrund Der postoperative Hypoparathyreoidismus zählt neben der Verletzung des Nervus laryngeus recurrens zu den wesentlichen Komplikationen in der heutigen Schilddrüsenchirurgie. Aufgrund der nicht einheitlichen internationalen Definition zeigen sich in der Literatur unterschiedliche Angaben zur Prävalenz des Hypoparathyreoidismus. Ziel dieser Arbeit ist, die hiesige postoperative Hypoparathyreoidismusrate zu erfassen und potenzielle Risikofaktoren zu analysieren. Methodik In diese retrospektive Studie wurden alle Patienten eingeschlossen, bei denen im Zeitraum vom 05/01/2005 bis zum 14/01/2011 in der Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie in Tübingen eine totale Thyreoidektomie durchgeführt wurde. Erfasst wurden eine laborchemische Hypokalzämie innerhalb der ersten 48 Stunden sowie klinische Symptome einer Hypokalzämie. Weiterhin wurde bei allen Patienten mit einer initial laborchemischen Hypokalzämie nach mindestens 6 Monaten das Serumkalzium erhoben. Außerdem wurden eine notwendige Substitutionstherapie sowie neuromuskuläre, neuropsychiatrische und kardiovaskuläre Beschwerden erfragt. Ergebnisse Von insgesamt 735 Patienten zeigten 169 (22,99%) innerhalb der ersten 48 Stunden postoperativ eine laborchemische Hypokalzämie (<2,0 mmol/l). Davon litten 110 (14,97%) während des stationären Aufenthalts unter klinischen Symptomen einer postoperativen Hypokalzämie. Das Auftreten einer Hypokalzämie korreliert signifikant mit dem weiblichen Geschlecht (Frauen 18,96% vs. Männer 5,50%, p<0,001). Sowohl die Art der Grunderkrankung als auch die Erfahrung des Operateurs hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Entstehung einer postoperativen symptomatischen Hypokalzämie. Patienten nach Autotransplantation einer oder mehrerer Nebenschilddrüsen wiesen signifikant häufiger eine postoperative Hypokalzämie auf. Nach mindestens 6 Monaten lag der Serumkalziumwert bei 30 (17,75%) von 169 initial hypokalziämen Patienten unterhalb der Norm. Zusätzlich hatten 52 (30,77%) von 169 Patienten weiterhin eine Substitutionstherapie mit Calcium- und/oder Vitamin-D-Präparaten. Über neuromuskuläre, neuropsychiatrische oder kardiovaskuläre Symptome klagten 56 (33,14%) Patienten. Insgesamt ergibt sich eine Rate von 7,65% für einen permanenten Hypoparathyreoidismus nach totaler Thyreoidektomie am Universitätsklinikum Tübingen. Zusammenfassung Bei der totalen Thyreoidektomie zählen die initiale Hypokalzämie und der permanente Hypoparathyreoidismus zu den relevanten Komplikationen. Unsere Auswertung zeigt ein relevantes klinisches Problem der heutigen Schilddrüsenchirurgie. Vor allem Frauen sind betroffen und zeigen häufig Symptome einer Hypokalzämie.

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