Aspekte des Rechts bei Dostoevskij. Zwischen Justizreform und religiös-philosophischen Rechtstraditionen

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/82990
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-829901
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-24381
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2018-07-05
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Slavistik
Gutachter: Schahadat, Schamma (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2016-07-18
DDC-Klassifikation: 100 - Philosophie
200 - Religion, Religionsphilosophie
340 - Recht
800 - Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft
891.8 - Slawische Literatur
Schlagworte: Dostoevskij, Fëdor Michajlovič , Russische Literatur , Recht , Justizreform , Realismus
Freie Schlagwörter: Dostoevskij
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Russisches Recht
Recht und Literatur
Russischer Realismus
Russische Justizreform
Wirkungsästhetik
Philosophie
Gerechtigkeit
Gesetz
Publizistik
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Inhaltszusammenfassung:

Die Überschreitung der disziplinären Grenze von russischem Recht und russischer Literatur durch die Vermischung der religiös-philosophisch geprägten Verwendung des Begriffes Moral mit dem juristischen Begriff des positiven Rechts stellt ein Charakteristikum wie auch ein Problem der russischen Rechtsphilosophie dar, das sich in der Thematisierung des Rechts in Russland bis in die heutige Zeit fortsetzt. Die Aspekte des Rechts bei Dostoevskij zeigen diese Grenzüberschreitung als ein Konflikt zwischen Tradition und Reform, der sich in seinen literarischen Texten in einem Dazwischen konstituiert von religiös-philosophischen Rechtstraditionen einerseits, die an Augustinus, Platon und Ilarion anknüpfen, und der russischen Justizreform von 1864 andererseits. Die aus der Justizreform resultierenden öffentlichen Debatten sowie das slavophile Postulat einer eigenen „Philosophie des Rechts“ werden in Dostoevskijs Texten zu einem Erzählen über Recht, welches die Umbrüche, Verschmelzungen und Gegensätze in den unterschiedlichen Auffassungen von Recht innerhalb der Gesellschaft abbilden. Beginnend mit den Zapiski iz mërtvogo doma (Aufzeichnungen aus dem Totenhaus) über Prestuplenie i nakazanie (Verbrechen und Strafe) und Dnevnik pisatelja (Tagebuch eines Schriftstellers) bis hin zu Brat’ja Karamazovy (Die Brüder Karamasov) versucht Dostoevskij anhand wirkungsästhetischer Verfahren mit der Wirkung der eigenen Texte zu experimentieren, auch auf die Gefahr der Fehlinterpretation hin, um nicht zuletzt das Urteil des Lesers im Hinblick auf Themen des Rechts zu schärfen und damit auf das sich verändernde gesellschaftliche Rechtsbewusstsein in Russland einzuwirken.

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