Klinische Ergebnisse knöcherner kraniofazialer Rekonstruktionen mit resorbierbarem Poly-D,L-Laktid in der Kopf-Hals-Chirurgie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/82114
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-821143
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-23505
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2018-06-05
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Löwenheim, Hubert (Prof. Dr. med.)
Tag der mündl. Prüfung: 2018-04-23
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Rekonstruktion , Hals-Nasen-Ohren-Tumor , Implantat
Freie Schlagwörter: Mukozele
ResorbX
Polylaktid
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Seit über einem Jahrhundert sind die Ent- und Weiterentwicklung von Osteosynthese- und Knochenersatzmaterialien Gegenstand der Forschung. Die am meistverwendeten Osteosynthesematerialien sind Titan sowie bioresorbierbare Metalle und Polymere. Das Ziel dieser Studie war eine Analyse der Anwendbarkeit und Verträglichkeit des durch Hydrolyse vollständig abbaubaren Polymers ResorbX® (KLS Martin, Tuttlingen, Deutschland) an 44 Patienten mit 48 Operationen an der Hals-Nasen-Ohrenklinik zu Tübingen von 2007 bis 2015. Das Patientengut setzte sich aus 34 Tumorpatienten, fünf Patienten mit Frakturen und fünf Patienten mit einer Mukozele zusammen. Rekonstruktionen der Stirnhöhlenvorder- und -hinterwand sowie des Jochbeins und die Deckung einer sinunasal-kutanen Fistel mit Hilfe von ResorbX® wurden anhand von ausgewählten Patientenbeispielen inklusive Bildmaterial aufgezeigt. Eine Analyse von allen, mit dem Polymer durchgeführten, Verschlüssen sinunasal-kutaner Fisteln ergab eine Überlegenheit des Materials gegenüber anderen in der Literatur verwendeten Verfahren. Die Studie erbrachte Hinweise auf eine mögliche Verhinderung solcher, im Rahmen der adjuvanten Radiotherapie entstehenden, Fisteln durch eine prophylaktische Implantation des Osteosynthesematerials an Prädilektionsstellen. Die Verträglichkeit von ResorbX® wurde anhand der Komplikationsrate sowie einer standardmäßigen Nachuntersuchung nach der Implantation von Fremdmaterialien in Form eines Case Report Form (CRF) erfasst. Die Komplikationsrate lag bei 8 % und setzte sich aus einer histopathologisch bestätigten Fremdkörperreaktion und drei sekundären Plattenfreilegungen zusammen. Eine unvollständige Resorption des Polymers bei einer Implantation ohne primär vollständige Schleimhautbedeckung werteten wir nicht als Komplikation. Damit lag die Rate im Vergleich etwas höher als bei anderen Studien, die ResorbX® als Osteosynthesematerial verwendeten. Wir erklären uns dies durch die längere Nachbeobachtungszeit sowie die mehrfachen Nachuntersuchungen der Tumorpatienten, wodurch Komplikationen eher entdeckt werden konnten. In keinem der analysierten Fälle kam es zu einer Instabilität des Implantats. Bei der von uns durchgeführten standardmäßigen 64 Nachuntersuchung zeigten sich die meisten Patienten mit der durch die Operation erreichten Stabilität und Ästhetik zufrieden. Etwa die Hälfte gab ein Taubheitsgefühl im Bereich des Eingriffs an, 13 % berichteten von einem Fremdkörpergefühl. Kein Patient beschrieb eine Überempfindlichkeit gegenüber Wärme bzw. Kälte im Implantationsbereich. Bei der HNO-fachärztlichen Untersuchung waren die führenden pathologischen Befunde Hypästhesien (vor allem im Bereich der Schnittführung) und Funktionseinschränkungen, welche nur bei der Kohorte der Tumorpatienten auftraten und plausibel durch die durchgeführte Operation oder die postoperative Bestrahlung erklärt werden konnten. Insgesamt zeigt die Studie eine Vielzahl von Anwendungsbereichen von ResorbX® auf und ergab eine gute Verträglichkeit und geringe Komplikationsrate der Implantate.

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