Präklinische Untersuchung am Großtiermodell zur Verbesserung der Diagnose von Harninkontinenz

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/82016
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-820161
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-23407
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2018-05-23
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Stenzl, Arnulf (Prof. Dr. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2018-04-17
DDC-Klassifikation: 500 - Naturwissenschaften
590 - Tiere (Zoologie)
610 - Medizin, Gesundheit
630 - Landwirtschaft, Veterinärmedizin
Schlagworte: Harninkontinenz , Sphinkter , Urodynamik
Freie Schlagwörter: Großtiermodell
Deutsches Landschwein
Harnröhrendruck
Profilometrie
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Grundlage der vorliegenden Arbeit war eine Machbarkeitsstudie zur Etablierung eines Großtiermodells für Harninkontinenz. Hierbei sollte die Wirksamkeit verschiedener Operationsmethoden getestet werden, um die am besten geeignete Methode zur Simulation eines Schließmuskeldefekts zu finden. Des Weiteren sollte die Möglichkeit einer kontinuierlichen Inkontinenztestung am nichtsedierten Tier erprobt werden. Die Versuche wurden an neun Schweinen der Deutschen Landrasse durchgeführt. Die Tiere wurden in drei Versuchsgruppen aufgeteilt und jeweils einer anderen Operationsmethode (Dilatation, proximale Kauterisierung und Dilatation plus distale Kauterisierung) zugeführt. Die Auswertungen umfassten Inkontinenztestungen mittels Windeltests, die Messung der Harnröhrendruckprofile und die histologische Aufarbeitung der Harnröhrenpräparate. Direkt nach der Operation zeigen alle Tiere deutlich erniedrigte Werte im Maximaldruck und der AUC der Harnröhrendruckprofile. Bei den Tieren der Versuchsgruppe 3, die mittels Dilatation und distaler Elektrokauterisierung behandelt wurden, sind die Werte auch nach 21 Tagen noch unter dem Niveau der präoperativ gemessenen Ausgangswerte und zeigen signifikante Unterschiede zu den Tieren der beiden anderen Versuchsgruppen. Diese Ergebnisse wurden mit Hilfe eines konventionellen Profilometriekatheters erstellt, bestätigen sich jedoch auch in den Messungen mittels einer neuentwickelten 8-Kanal-Sonde zur Erstellung von HD-UPPs. Die Inkontinenztestung mittels Windeltests erweist sich als nicht zielführende Messung einer Schließmuskelinsuffizienz, da die verwendeten Versuchstiere aufgrund des vierbeinigen Gangs bzw. Stands andere anatomische Verhältnisse in Bezug auf Schwerkraft und Druckverteilung haben als der Mensch. Die histologischen Auswertungen zeigen bei den Tieren der Versuchsgruppe 1 und 3, die beide mittels Dilatation behandelt wurden, eine Vermehrung des Bindegewebes. Die Histologien der Versuchsgruppen 2 und 3, bei denen eine Elektrokauterisierung der Harnröhre durchgeführt wurde, weisen auffällige Bereiche in der Harnröhrenmuskulatur, die als Korrelate der Kauterisierung gedeutet werden können, auf. Grundsätzlich haben sich die verwendeten Schweine in Bezug auf ihre Anatomie, Funktionalität und durch signifikante Ergebnisse als gutes Großtiermodell zur Simulation einer Harninkontinenz erwiesen. Insbesondere die Ergebnisse der Tiere der Versuchsgruppe 3 erweisen sich als vielsprechend für zukünftige Versuche. Zukünftige Untersuchungen könnten sich zum Beispiel mit der Verknüpfung aus dem vorgestellten Inkontinenzmodell und therapeutischen Methoden wie etwa der Zelltherapie beschäftigen. Die paraurethrale Injektion von sogenannten Bulking agents wäre ebenfalls eine Möglichkeit, um die Anwendbarkeit des Tiermodells zu testen. Des Weiteren ist eine Weiterentwicklung des Inkontinenzmodells in Bezug auf die Langzeitwirkung möglich. So könnten beispielsweise eine wiederholte Behandlung mit Dilatation und Kauterisierung oder eine Veränderung der Eindringtiefe während der Kauterisierung erprobt werden.

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