Inhaltszusammenfassung:
Die vorliegende Arbeit soll zu einem besseren Verständnis des Einflusses des löslichen Proteins Jam-A auf die Funktion der Thrombozyten führen. Dazu wurden sowohl das natürlich vorkommende Jam-A D1/D2 als auch das künstlich geschaffene Protein mit nur einer Domäne, das Jam-A D1, untersucht. Es wurde im Vorfeld vermutet, dass sich Anhaltspunkte finden würden, die bestätigen, dass Jam-A die Entstehung und das Fortschreiten der Arteriosklerose steigern würde.
Die vorliegenden Ergebnisse wurden mittels Aggregometrie, Durchflusszytometrie, Flusskammer, Lichtmikroskopie, Konfokalmikroskopie und Zellkultur gewonnen.
Insgesamt ließ sich feststellen, dass das künstliche Jam-A D1 einen stärkeren Effekt als das natürlich vorkommende Jam-A D1/D2 zeigte. Die Aggregometrie ergab eine signifikante Steigerung der Thrombozytenaggregation in Kombination mit dem Agonisten ADP. Allein zeigte Jam-A keinen Effekt. Diese Ergebnisse bestätigten sich auch in der Flusskammer, wo sich in Kombination mit ADP wenige, aber sehr großflächige und voluminöse Thromben bildeten. Jam-A allein führte zu zahlreichen, winzigen, flachen Thromben. Die Thrombozytenadhäsion auf Endothelzellen nahm in Kombination mit ADP, aber auch in geringem Maße allein durch Jam-A, ebenfalls zu. Einen fördernden Einfluss zeigte Jam-A weiterhin auf die Monozyten-Makrophagen-Differenzierung.
In Kombination mit TRAP steigerte Jam-A die Bildung von Thrombozyten-Monozyten-Aggregaten.
Jam-A D1 verstärkte überdies die Aktivierung und Degranulation von Thrombozyten.
Förderlich auf die Apoptose wirkte sich vor allem die Kombination von TRAP und Jam-A D1 aus.
Jam-A löste eine vergleichbare Thrombozytenspreizung aus wie die Positivkontrolle Collagen.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Einzelergebnisse dafür sprechen, dass Jam-A die Entstehung und das Voranschreiten der Arteriosklerose unterstützt. Daher könnte es sinnvoll sein, in-vivo-Versuche anzuschließen, die die Übertragbarkeit auf den lebenden Organismus prüfen und gegebenenfalls die Wirksamkeit eines blockierenden Antikörpers gegen Jam-A zu überprüfen.