Prospektive Isolation, Kultur und Charakterisierung von gonadalen Seminomzellen mit Stammzelleigenschaften

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/79408
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-794082
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-20806
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2017
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Stenzl, Arnulf (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2017-11-28
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Seminom , Stammzelle
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die vorgelegte Arbeit befasst sich mit der prospektiven Isolation, Kultur und Charakterisierung von Seminomzellen unter der Annahme, dass diese durch ihre Zelleigenschaften ähnlich wie Stammzellen behandelt werden müssen. Die Stammzellkultur gilt als eine der der komplexesten Kulturen, die der Theorie dieser Studie zufolge den großen Anforderungen der labilen Seminomzellen in Kultur gerecht werden könnte. Als Material wurden sowohl pathologisch gesicherte reine Seminome von sechs Spendern als auch die schon etablierte Seminomlinie Tcam herangezogen. Die Seminome wurden am Universitätsklinikum Tübingen operativ entfernt und in Kultur genommen. Für diese Kultur wurden drei unterschiedliche Medien verwendet. Zwei komplexere Stammzellmedien namens StemPro und hGSC und als drittes Medium das für Tcam etablierte Medium RPMI. StemPro und hGSC enthielten die für die Stammzellkultur essentiellen Zusätze wie Wachstumsfaktoren und Hormone. Das Wachstum der Zellen wurde in diesen unterschiedlichen Medien verglichen. Zur Charakterisierung wurden Zellen verschiedener Stadien herangezogen. Es wurden Zytospins, Zytoblocks und die real-Time quantitative PCR verwendet, um die Zellen anhand von Seminommarkern, Lymphozyten- und EBV-Markern zu charakterisieren. Weiterhin wurde die Expression von Apoptosegenen bestimmt. Als eins der wesentlichen Ergebnisse wurde ein längeres Überleben der Zellen in unseren verwendeten Medien als in allen Studien zuvor festgestellt. Weiterhin wiesen fünf von sechs Zellkulturlinien in der Charakterisierung wenig Seminom-marker auf. Stattdessen waren Lymphozytenmarker nachweisbar. Eine einzige Zellkulturlinie (Linie 197_2) zeigte die größte Ähnlichkeit ihrer Expressions- und Färbemuster zur Vergleichslinie Tcam. Sie verdoppelte sich im Unterschied zu den anderen Linien am langsamsten. Sie zeigte mit 125 Tagen Überlebenszeit im hGSC-Medium die längste für Seminome gemessene Überlebenszeit seit Tcam. Die Diskussion der gezeigten Ergebnisse kam zu dem Schluss, dass alle Linien im histologischen Nativbild Seminomzellen glichen. Aus den Linien 188, 198, 210, 211 und 216 sind lymphozytoblastische B-Zellinien entstanden, was mit einer gleichzeitigen EBV-Infektion der Zellen einherging (außer bei Linie 198). Dieses Virus begünstigt die Transformation in eine lymphozytoblastische Linie (Fend et al., 1995) (Carter et al., 2002). Somit kann als Schlussfolgerung gezogen werden, dass die in dieser Studie verwendeten Kulturbedingungen ein längeres Überleben von Seminomzellen begünstigen. Es sollte in weiterführenden Studien das Wachstum einer lymphoblastischen B- Zelllinie verhindert werden. Dies könnte durch Entfernung der Lymphozyten bei der Inkulturnahme der Seminome oder spezifisches Unterdrücken des Lymphozytenwachstums durch Inhibitoren erfolgen. Damit könnte die Grundlage für die unkomplizierte Etablierung mehrerer Seminomlinien geschaffen werden, was für die weitere Erforschung von Seminomen von essentieller Bedeutung ist.

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