Evaluierung des Zahnstatus von Patienten mit Lebererkrankungen vor Transplantation

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/78727
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-787276
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-20125
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2017-11-27
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Zahnmedizin
Gutachter: Plentz, Ruben R. (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2017-10-20
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Leber , Zahnstatus , Leberkrankheit , Hepatologie , Leberzirrhose , Transplantation
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Vor jeder Lebertransplantation (LTx) sind in Deutschland umfassende klinische Untersuchungen, einschließlich der Durchführung einer zahnärztlichen Untersuchung, vorgesehen. Im Rahmen der vorgestellten Arbeit soll retrospektiv dargestellt werden, ob es am Universitätsklinikum Tübingen (UKT) etwaige Patienten gibt, für die ein zahnärztliches Konsil vor der LTx nicht zwingend erforderlich scheint. Umgekehrt sollen auch solche Patientenkollektive identifiziert werden, bei denen das zahnärztliche Konsil besonders bedeutsam ist. Insgesamt wurden n = 105 Patienten analysiert. Als international gebräuchlicher und anerkannter Index wurde der DMFT-Index verwendet, um die individuelle Karieserfahrung der einzelnen Patienten in einen Vergleich mit deren Lebererkrankung bringen zu können. Gleichermaßen wurde ein Zusammenhang mit den beiden Leberscores (MELD und CPS) und dem röntgenologischen Alveolarknochenniveau (ABL) anhand von Röntgenbildern (OPT) untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass keine untersuchte Gruppe einen signifikanten Zusammenhang zwischen einerseits dem DMFT-Index und andererseits des ABL in Hinblick auf die beiden Leberscores aufweist. Ein gesonderter Umgang vor Lebertransplantationen scheint demnach für keine der Patientengruppen erforderlich. Tendenziell weist die Gruppe „Sonstige“ im Mittel besser verankerte Zähne auf, während die Gruppe „ethyltoxisch / nutritiv toxisch“ erhöhte Anteile von Messwerten des ABL im unteren Wurzeldrittel zeigt. Erhöhte Leberscores gehen tendenziell mit einem schlechteren DMFT-Index einher. Wie zu erwarten, steigt mit dem Alter auch der DMFT-Index signifikant an. Abschließend kann man festhalten, dass bei der vorliegenden Auswertung keine spezielle Patientengruppe eruiert werden konnte, für die gesonderte Leit- oder Richtlinien in Hinblick auf das zahnärztliche Konsil zu befürworten wären. Da generell in allen Gruppen „zahnmedizinisch auffällige“ Patienten vorhanden sind, ist das zahnärztliche Konsil vor LTx aber dringend angeraten, vor allem da derzeit nicht klar ist, welchen Einfluss diese Zustände auf den Verlauf und die Prognose der LTx haben. Schwerpunkt sollte weiterhin in der Sicherung und (Wieder-)Herstellung der Mundgesundheit von Patienten liegen. Eine optimale Patientenbetreuung kann nach wie vor nur durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnmedizinern und Medizinern gewährleistet werden, auch wenn sich hier noch Hürden im Praxisalltag zeigen. Um allgemeingültige Leit- und Richtlinien zu erarbeiten, bedarf es weiterer Untersuchungen von Patienten vor und nach LTx. Dies gilt ebenso für die übrigen Organtransplantationen.

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