Inhaltszusammenfassung:
Zusammenhänge zwischen Opferwerden und eigener Täterschaft, zwischen Opferfurcht und Signalen von Unsicherheit werden seit geraumer Zeit kriminologisch intensiv diskutiert. In der vorliegenden Studie wird versucht, diese Themen für den Bereich der Gewalt in der Schule und Freizeit umzusetzen. Jugendliche haben, wie viele Studien aus jüngerer Zeit gezeigt haben, zunehmend Angst, Opfer von Gewalt zu werden – und dies auch in der Schule und (wie wir zeigen sogar vor allem) auf dem Schulweg. Wie diese Angst ausgeprägt ist, wie unterschiedlich sie verbreitet ist und welche Konsequenzen sich daraus ergeben, wurde hier ebenso thematisiert wie das Gewaltausmaß, mit dem Schüler belastet sind.
Die Studie zeigt, dass Gewalterfahrung, sei es als Täter, Opfer oder Zeuge, zum Alltag von Jugendlichen in Schule und Freizeit gehört. Umso wichtiger erscheint es, über Präventionsmöglichkeiten nachzudenken und diese auch im schulischen Alltag umzusetzen.
Der Band stellt die Ergebnisse der Befragung von rund 4.000 Schülern zu ihren Erfahrungen mit Gewalt in der Schule, auf dem Schulweg und in der Freizeit dar. Gleichzeitig wurde die Wirksamkeit eines Gewaltpräventionsprogrammes der Bochumer Polizei überprüft.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Schulzugehörigkeit, das Geschlecht sowie der Migrationshintergrund eine wichtige Rolle bei der Viktimisierung und beim Täterwerden spielen. Die Studie zeigt, dass Gewalterfahrung zum Alltag von Jugendlichen in Schule und Freizeit gehört.