Inhaltszusammenfassung:
Wie viele Straftaten gegen die sexuelle Selbst-bestimmung werden täglich verübt? Um diese Frage zu beantworten, werden immer wieder Dunkelfeldstudien in Form von Opferbefragungen durchgeführt. In der vorliegenden Arbeit werden Studien aus Deutschland und den USA untersucht und gegenübergestellt. Ausgangspunkt ist die juristische Definition der Vergewaltigung, die in den vergangenen Jahrzehnten ständigem Wandel unterworfen war. Der Vergleich der Studien zeigt, dass sich die wechselnde Rechtslage zumeist nicht in den verwendeten Fragestellungen wiederfindet, was sowohl den Vergleich der Studien unter-einander, als auch den Vergleich des Hellfelds mit dem Dunkelfeld erschwert.
Letztlich bildet keine der hier untersuchten Studien das Dunkelfeld entsprechend den Tatbeständen des Strafgesetzbuchs ab. Diese Untersuchung zeigt, welche Gesichtspunkte bei der Operationalisierung der Tatbestände beachtet und welche methodischen Standards eingehalten werden sollten, um bei zukünftigen Untersuchungen das Dunkelfeld zuverlässiger abzubilden.