Arbeitsunfähigkeit und Minderung der Erwerbsfähigkeit in Abhängigkeit der Arbeitsschwere nach der REFA-Klassifikation und dem Typ der Tibiakopffraktur

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/78033
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-780334
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-19433
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2017
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Stöckle, Ulrich (Prof. Dr. med.)
Tag der mündl. Prüfung: 2017-09-19
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Unfallchirurgie
Freie Schlagwörter: Tibiakopffraktur
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In der retrospektiven Untersuchung konnten 39 Patienten nach operativ-versorgter Tibiakopffraktur durchschnittlich 29,7 Monate nach dem Unfallereignis nachuntersucht werden. Das Durchschnittsalter der 17 untersuchten Frauen zum Unfallzeitpunkt lag bei 50,6 Jahren, das der 22 untersuchten Männer bei 42,3 Jahren. Die Arbeitsunfähigkeitsdauer lag bei Patienten mit Typ-B-Frakturen im Median deutlich höher als bei Patienten mit Typ-C-Frakturen (91 versus 140 Tage). Bei einer geringen Arbeitsschwere (REFA 0 oder 1) war die Arbeitsunfähigkeit signifikant niedriger als bei höherer Arbeitsschwere (REFA 2, 3 und 4). Die im Median längste Arbeitsunfähigkeitsdauer erreichten Patienten mit Typ-C-Frakturen und höhergradiger Arbeitsschwere. Vier Patienten mussten ihre Arbeitszeit (im Mittel um 10,5 Stunden/Woche) reduzieren. Durch Umgestaltung des Arbeitsplatzes oder einen Arbeitsplatzwechsel kam es bei insgesamt fünf Patienten zu einer Reduktion der Arbeitsschwere nach der REFA-Klassifikation um 1-2 Klassen bei vollschichtiger Arbeitsfähigkeit. Zwei Patienten wurden nach der Rehabilitation berentet. In einem Drittel der Fälle (n=13) handelte es sich um einen Arbeits-/Wegeunfall. Knapp einem Drittel dieser Patienten wurde eine Minderung der Erwerbfähigkeit in Höhe von durchschnittlich 22,5 ± 9,6% zugesprochen. Vier Patienten erhielten aufgrund einer massiven posttraumatischen Valgusfehlstellung eine varisierende Umstellungsosteotomie. Patienten mit Valgusfehlstellung (ohne (n=6) und mit Umstellungsosteotomie (n=4)) erzielten in den funktionellen Scores deutlich schlechtere Ergebnisse und hatten eine längere Arbeitsunfähigkeit und Rehabilitationsdauer als die übrigen Patienten. Der Lysholm-Gilllquist-Score sank im Median von 100 (Min 69, Max 100) auf 73 (Min 23, Max 100) Punkte. Während die Patienten mit Typ-B-Frakturen in 65% ein mäßiges/schlechtes Ergebnis erzielten, ergab sich bei Patienten mit Typ-C-Frakturen sogar in 78,9% ein mäßiges/schlechtes Ergebnis. Tibiakopffrakturen bedingen eine langwierige Rehabilitation. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit hängt wesentlich vom Frakturtyp und dem zuvor ausgeübten Beruf, sowie der damit verbundenen Arbeitsschwere ab. Außerdem konnten wir zeigen, dass das funktionelle Outcome abhängig vom Typ der Fraktur und der posttraumatischen Beinachsenverhältnisse ist und tendenziell bei Typ-C-Frakturen als schlechter bewertet werden kann als bei Typ-B-Frakturen ebenso wie bei Patienten mit posttraumatischer Valgusfehlstellung der betroffenen Extremität im Vergleich zu Patienten mit identischer Beinachse beider Beine.

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