Retrospektive Analyse über die Zuordenbarkeit von Adenokarzinomen des rektosigmoidalen Übergangs zum proximalen Rektum oder Sigma

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/77784
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-777847
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-19185
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2017
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Kirchniak, Andreas (PD Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2017-07-26
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Darmkrebs , Colon sigmoideum , Mastdarm
Freie Schlagwörter: Kolorektales Karzinom
Rektumkarzinom
Rektosigmoidkarzinom
Sigmakarzinom
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Hintergrund: Adenokarzinome im distalen Colon sigmoideum oder proximalen Rektum werden im klinischen Alltag häufig als Karzinome des rektosigmoidalen Übergangs beschrieben. Geklärt werden sollte die Frage, ob diese Tumore dem Sigma bzw. dem proximalen Rektum zugeordnet werden sollten oder sie eine eigenständige Tumorlokalisation darstellen. Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Analyse von insgesamt 185 Patienten, welche konsekutiv von 2004 bis 2008 aufgrund eines Adenokarzinoms im Sigma (SI 85 Patienten), rektosigmoidalen Übergang (RS 36 Patienten) oder des proximalen Rektumdrittels (PR 64 Patienten) reseziert wurden. Erhoben und analysiert wurden alle klinischen und histopathologischen Parameter. Tumorrezidive und Überleben wurden mittels standardisierter Patientenbefragung evaluiert. Ergebnisse: Patienten der SI-Gruppe zeigten einen höheren präoperativen Gewichtsverlust als Patienten der RS- und PR-Gruppe (SI 16/85 Patienten (18,8%) vs. RS 2/36 Patienten (5,6%) vs. PR 4/64 Patienten (6,3%), p=0,03). Verglichen zu Tumoren im SI und RS erfolgte in der PR-Gruppe häufiger eine neoadjuvante und adjuvante Therapie. Im RS lag häufiger eine T4-Situation vor als in beiden anderen Gruppen (SI 13/85 Patienten (15,3%), RS 9/36 Patienten (25,0%), PR 5/64 Patienten (7,8%); p = 0,07). Im RS war eine lymphogene Metastasierung häufiger, dies jedoch nicht statistisch signifikant zu den anderen Lokalisationen. Patienten mit Tumoren im RS wiesen signifikant häufiger eine synchrone Fernmetastasierung auf (SI 23/85 Patienten (27,1%), RS 13/36 Patienten (36,1%), PR 8/64 Patienten (12,5%), p=0,02), was an der signifikant höheren Rate an Leberfiliae lag. Auch Lungenfiliae und Peritonealcarcinosen traten in der RS-Gruppe vermehrt auf, dies jedoch nicht statistisch signifikant. In der Histopathologie zeigten Karzinome im SI öfter ein exulzerierendes, im RS und PR häufiger ein polypös-exophytisches Wachstumsmuster. Keine Unterschiede zwischen den Gruppen gab es hingegen in der Lymph- und Blutgefäßinvasion sowie im Differenzierungsgrad und der Tumorverschleimung. Das Follow-up lag im Median bei 36 (0 - 76) Monaten. Sowohl Lokalrezidive (SI 0%, RS 10%, PR 7,5%) als auch metachrone Fernmetastasen (SI 3,2%, RS 10%, PR 13,2%) waren im RS und dem PR häufiger. Schlussfolgerung: Karzinome des rektosigmoidalen Übergangs weisen sowohl Charakteristika des Sigmas als auch des proximalen Rektums auf. Sie ließen sich in unserer Analyse keiner der beiden Lokalisationen eindeutig zuordnen. Dies könnte mit der inhomogenen präoperativen Tumorlokalisierung assoziiert sein. Präoperativ sollte eine exakte endoskopische Höhenlokalisation des Tumorunterrands mit Zuordnung des Tumors zum Sigma oder proximalen Rektum erfolgen und dementsprechend die Therapie durchgeführt werden.

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