Einfluss des Tragens von Hüft- und Wirbelsäulenorthesen sowie -bandagen auf die Brems-Reaktionszeit von Fahrern eines Kraftfahrzeuges

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/77718
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-777180
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-19119
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2017
Originalveröffentlichung: Hofmann UK, Thumm S, Jordan M, Walter C, Rondak IC und Ipach I (2016): The Effects of Hip and Spine Orthoses on Braking Parameters: A Simulated Study With Healthy Subjects. PM R 8: 35-44
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Ipach, Ingmar (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2017-07-03
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Orthese , Hilfsmittel , Bandage , Wirbelsäule , Hüftgelenk , Reaktionszeit , Kraft , Kraftfahrzeug , Kraftwagen , Vollbremsung , Fahrerlaubnis , Fahrsimulator , Orthopädie , Immobilisation , Bremsweg , Fahreignung , Straßenverkehrsamt , Führerschein , Studie
Freie Schlagwörter: Orthopädische Hilfsmittel
Hüftorthese
Wirbelsäulenorthese
Brems-Reaktionszeit
Mentale Verarbeitungszeit
Transferzeit
Bremskraft
Gefahrenbremsung
Führungseignung
Reaktionsweg
gesunde Probanden
bandage
hip
joint
spine
braking
reaction time
braking force
vehicle
driving license
orthosis
orthotic devices
simulator
orthopedics
immobilization
automobile
study
healthy volunteers
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Ziel dieser Arbeit ist die Beantwortung der Frage, ob das Tragen unterschiedlich stark immobilisierender Orthesen für Hüftgelenk und Wirbelsäule bei gesunden Personen die Führungseignung für ein Kraftfahrzeug einschränkt. Hierfür wurden bei 30 freiwilligen Probanden in einem speziell dafür entworfenen Fahrsimulator Gefahrenbremsungen simuliert und die Messwerte von Mentaler Verarbeitungszeit, Transferzeit, Brems-Reaktionszeit, sowie maximaler Bremskraft erhoben und mit den Kontrollwerten, die ohne das Tragen von Orthesen ermittelt wurden, verglichen. Für die Mentale Verarbeitungszeit zeigten sich bei den Wirbelsäulenorthesen VERTEBRADYN®-STRONG (p = 0,002) und SofTec Dorso® (p = 0,013) gegenüber der Kontrollmessung signifikant höhere Mittelwerte. Dieser Effekt konnte bei den Hüftorthesen nicht beobachtet werden; im Gegensatz dazu zeigte sich hier die Transferzeit beim Tragen der Hohmann-Bandage (p < 0,001) und der DynaCox® (p < 0,001) signifikant verlängert. Als Summe von Mentaler Verarbeitungszeit und Transferzeit ergaben sich für die Brems-Reaktionszeit bei der Wirbelsäulenorthese VERTEBRADYN®-STRONG (p = 0,016), sowie den Hüftorthesen Hohmann-Bandage (p = 0,003) und DynaCox® (p < 0,001) signifikant längere Zeiten. Bei unter Ortheseneinfluss tendenziell reduzierter maximaler Bremskraft konnte hierbei kein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt werden. Die Studie zeigt, dass beim Tragen von Hüft- und Wirbelsäulenorthesen mit bis zu 19 (7; 30) ms längeren Brems-Reaktionszeiten (436 (± 46) ms; Hohmann-Bandage) gegenüber dem Tragen keiner Orthese (418 (± 40) ms) zu rechnen ist. Als praktische Konsequenz ergäben sich bei Gefahrenbremsungen um bis zu etwa 0,5 m verlängerte Anhaltewege bei Annahme einer Ausgangsgeschwindigkeit eines Fahrzeuges von 100 km/h. Schließlich verbleibt die Entscheidung über die Fahreignung unter Ortheseneinfluss bei minimaler Verlängerung der Brems-Reaktionszeit und Einhaltung der von Straßenverkehrsbehörden vorgeschlagenen Obergrenzen beim zuständigen Gesetzgeber.

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