Charakteristika der Malaria bei Patienten der Pädiatrie des Albert Schweitzer Hospitals in den Jahren 1994-2000

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/76809
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-768092
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-18211
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2017-06-26
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Kremsner, Peter G. (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2016-10-27
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Malaria , Gabun , Kind , Lambaréné , Plasmodium , Plasmodium falciparum , Albert-Schweitzer-Spital
Freie Schlagwörter: Albert Schweitzer Hospital
Gabon
children
parasite
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Malaria gehört weiterhin global gesehen zu den wichtigsten Infektionskrankheiten mit P. falciparum als fast ausschließlicher Verursacher der weltweiten Malaria-Mortalität, vor allem bei Kindern unter 5 Jahren im subsaharischen Afrika. Hier finden sowohl der Vektor Anopheles als auch der Parasit selbst die optimalen klimatischen Bedingungen sowie sozioökonomischen Faktoren. Das hier näher betrachtete Land Gabun gehört zum afrikanischen Gürtel hoher Endemizität und steht damit im Fokus des weltweit durch die Weltgesundheitsorganisation ausgeführten Programms „Roll back Malaria“. Empfohlene Maßnahmen zur Vektorkontrolle wurden seit dem Jahr 2003 aber nur sehr lückenhaft in Gabun umgesetzt. Trotzdem wird von einem Rückgang von Malaria-Morbidität und -Mortalität in Gabun sowie einer Änderung der Transmissionssituation berichtet, bei der der Altersgipfel höchster Prävalenzen sich hin zu älteren Kindern verschiebt. Diese Arbeit soll zur Vervollständigung der raren Datenlage über die Epidemiologie der Malaria bei Kindern in Gabun vor Implementierung von Programmen zur Bekämpfung von Malaria beitragen. In den Jahren 1994 bis 2000 zeigte sich bei der Auswertung von über 43.000 Ergebnissen von Dicken Tropfen bei ambulanten Patienten unter 19 Jahren des Albert-Schweitzer- Krankenhauses aus allen Provinzen Gabuns mit einem Schwerpunkt auf Lambaréné ein heterogenes Transmissionsbild. Besonders betroffen war der ländliche und Küsten-ferne Bereich mit einer hohen Transmission und Plasmodienprävalenzen um 54% (die überwiegende Mehrheit davon P. falciparum mit rund 95%), Kinder von 4 bis 5 Jahren hatten die höchsten Parasitenraten. Im städtischen Bereich und den Küstenregionen entsprach das Bild mehr einer mesoendemischen Transmissionssituation mit einem Altersgipfel zwischen 9 und 10 Jahren und einer Gesamtprävalenz um 39%. Vergleicht man nun diese Ausgangsdaten mit später durchgeführten Studien, so stellt sich die Frage, ob es einen wirklichen Abwärtstrend der Malariaprävalenz bei Kindern Gabuns zu verzeichnen gibt. Die bisher durch die WHO veröffentlichten Daten für Gabun sind nicht ausreichend, um einen negativen Trend statistisch nachzuweisen, mehrere Studien in den letzten 15 Jahren fanden allerdings sowohl einen Abwärtstrend der Gesamtprävalenz als auch eine Verschiebung der „Population at risk“ hin zu älteren Kindern. Die Zusammenschau der Zahlen ruraler Gebiete dieser Arbeit mit einer vergleichbaren Studie in einem ähnlich ländlich geprägten Gebiet Ost-Gabuns im Zeitraum 2006 bis 2013 lassen jedoch eher auf eine seit 1995 nahezu unverändert hohe Transmission im ruralen Raum schließen, der allenfalls gewissen Schwankungen unterworfen ist. Der Rückgang von Malaria deutet sich eher in urbanen und Stadt-nahen Gebieten an, kann jedoch auch hier nicht sicher nachgewiesen werden. Ein in einzelnen Studien gefundenes abnehmendes Malariavorkommen kann nicht als allgemeine Entwicklung auf das ganze Land übertragen werden. Gabun bleibt damit eines der am meisten durch Malaria betroffenen Länder und steht mit der Umsetzung von Maßnahmen zu deren Bekämpfung erst am Anfang. Neben der Implementierung von Maßnahmen muss weiterhin eine Verbesserung der Datenerhebung in Bezug auf Transmissionsparameter im Mittelpunkt stehen, um Ausgangslage und Veränderungen der Transmission zu erfassen und gezielt auf diese reagieren zu können.

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