Diagnostische Wertigkeit des Arginin-GHRH-Tests zum Nachweis eines schweren behandlungsbedürftigen Wachstumshormonmangels des Erwachsenenalters beim Retesten ausgewachsener Adoleszenten

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/76474
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-764746
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-17876
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2017-05
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Binder, Gerhard (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2017-04-11
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Arginin , Somatoliberin , Retest , Heranwachsender
Freie Schlagwörter: GHD
Wachstumshormonmangel
arg-ghrh
cut-off
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Re-Evaluierung von Adoleszenten, die in der Kindheit mit einem GHD diagnostiziert wurden, ist von großer Bedeutung hinsichtlich einer weiteren notwendigen Therapie bei Vorliegen eines schweren GHD des Erwachsenenalters. Für den sogenannten Retest wird bei Adoleszenten, deren Wachstumsgeschwindigkeit sich gegen Ende der Pubertät verringert und die nahezu ihre Endgröße erreicht haben, ein Stimulationstest durchgeführt. Es existiert bis heute noch kein Goldstandard für dieses Alter, der Insulintoleranztest (ITT) und der Arginin-GHRH-Test (ARG+GHRH) finden jedoch gehäuft Anwendung. Um die diagnostische Wertigkeit des ARG+GHRH in dieser Phase der Transition von der Pubertät zum Erwachsenenalter genauer zu bestimmen, ermittelte die vorliegende Arbeit durch retrospektive Evaluierung der ARG+GHRH-Testergebnisse von 144 Patienten einen cut-off-Wert, welcher zwischen Personen, bei denen kein oder ein schwerer GHD des Erwachsenenalters vorliegt, unterscheidet. Auf Grund vorher definierter Kriterien (IGF-I-Spiegel zum Zeitpunkt des Retests < oder > -2 SDS), der die Kohorte in richtig positive (n=22) und richtig negative (n=122) unterteilte, ließ sich ein cut-off-Wert von 15,9ng/ml ermitteln (Sensitivität 90,1%; Spezifität 88,5%, PPV 58,8%, NPV 98,2%). Obwohl cut-off-Werte bei jungen Erwachsenen für den ARG+GHRH schon vereinzelt ermittelt wurden, liefert dieser Wert erstmalig eine Referenz für diese bestimmte Altersgruppe, d.h. für fast ausgewachsene Adoleszente, die beinahe ihre Endgröße erreicht haben. Es wurde zusätzlich eine signifikante positive Korrelation zwischen den WH-Werten bei Erstdiagnose im Kindesalter und den WH-Werten des ARG+GHRH bei Retestung festgestellt. Ebenfalls signifikant unterschieden sich die WH-Werte des ARG+GHRH von Patienten mit normalem BMI (-1 < SDS < 0) und solchen mit hohem BMI (1 < SDS). Als letztes stellte die Arbeit die Möglichkeit einer Kürzung der Durchführungsdauer des ARG+GHRH bei gleichen relevanten Testergebnissen fest. Mit diesen Ergebnissen lässt sich eine gehäufte Nutzung des ARG+GHRH als Retest in der Transitionsphase implementieren, da dieser im Gegensatz zum ITT eine hohe Sensitivität und Spezifität bei Adoleszenten vorweist, sowie weitaus einfacher in der Durchführung im klinischen Alltag ist und weniger ernsthafte Nebenwirkungen beinhaltet. Bis weitere Studien hinsichtlich der in dieser Arbeit erforschten Ergebnisse vorliegen, sollte neben den ARG+GHRH Testergebnissen weiterhin auf bis jetzt bewährte Maßnahmen wie zusätzliche Interpretation der IGF-I-Spiegel und der klinischen Anamnese zurückgegriffen werden.

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