Inhaltszusammenfassung:
Die in dieser Arbeit präsentierten Ergebnisse, insbesondere die durchgeführten Koloniebildungsexperimente, zeigen, dass die Doppelbehandlung (4 Gy + IFN-γ) im Vergleich zur Einzelbehandlung (4 Gy oder IFN-γ) das Zellüberleben stärker hemmt. Es konnte gezeigt werden, dass die A204 Tumorzelllinie durch die Behandlung mit IFN-γ eine verringerte Klonogenität nach Bestrahlung aufweist.
Dieser additive oder synergistische Effekt von Bestrahlung und IFN-γ Behandlung war nicht auf eine verstärkte STAT1 Phosphorylierung bzw. IRF-1 Induktion zurückzuführen. Ebenso konnten keine signifikanten Veränderungen im Zellzyklus beobachtet werden, welche die verringerte Klonogenität erklären könnten. Auch in der DNA-Reparaturkapazität konnte kein derartiger Effekt gezeigt werden.
Es wurde beobachtet, dass eine Doppelbehandlung von Bestrahlung und IFN-γ die A204 Tumorzellen verstärkt in Seneszenz führt. Dies wurde von Braumüller et al. und Schilbach et al. in der Kombination von TNF-α und IFN-γ in vitro und in vivo gezeigt. Durch Bestrahlung wurde hier vermutlich die Freisetzung von TNF-α induziert. Durch eine Vorbehandlung mit einem TNF-α Neutralizing Antikörper konnte die Induktion von Seneszenz vermindert werden. Die Ergebnisse aus den TNF-α ELISA Experimenten stützen diese Beobachtungen. Es scheint möglicherweise eine autokrine und / oder parakrine Wirkung von TNF-α in Kombination mit der IFN-γ Behandlung der Tumorzellen für die Induktion der Seneszenz verantwortlich zu sein. Dies sollte durch weitere Untersuchungen an anderen Tumorzelllinien eruiert werden.
Immer mehr Studien zeigen, dass eine Kombination von Strahlen- und Immuntherapie sinnvoll sein kann. Nichtsdestotrotz sind weitere Studien nötig, um ein besseres Verständnis über die Interaktionen zwischen Strahlentherapie, Immuntherapie, Immunsystem und Tumoren zu erlangen. Für einen möglichen therapeutischen Einsatz einer kombinierten Strahlen- und Immuntherapie muss zudem die Verträglichkeit in vitro, in vivo und in klinischen Studien eruiert werden Da Krebspatienten häufig weitere medikamentöse Behandlungen erhalten, müssen im Hinblick auf die Patientensicherheit mögliche Wechselwirkungen und Nebenwirkung aufgezeigt werden.