Inhaltszusammenfassung:
In dieser Studie wurden das mittelfristige Therapieansprechen und die Auswirkungen verschiedener Partikelgrößen und Epirubicindosen auf den Tumor und das tumorfreie Leberparenchym beobachtet.
Es wurden 45 Patienten, die zwischen Januar 2010 und Februar 2014 aufgrund eines inoperablen HCCs eine TACE mit Wirkstoff-freisetzenden Partikeln (drug-eluting beads (DEB)) erhielten, in die Studie eingeschlossen. Sie wurden mit 2 verschiedenen Partikelgrößen (100-300µm (n=17), 300 bis 500µm (n=28) und zwei verschiedenen Epirubicindosen (<=25mg (n=13), >25mg (n=32)) behandelt und zu drei Zeitpunkten (Baseline, direkt postinterventionell und im Verlauf) mittels VPCT untersucht. Die Messung der Perfusionsparamter BF, BV und ktrans erfolgte im Tumor, die Berechnung erfolgte mittels Dekonvolutions-Methode im Tumorprogramm. Die Perfusionsparameter ALP, PVP, HPI wurden an drei Orten (Tumor, ipsilateral zum Tumor und kontralateral zum Tumor) gemessen und im Leberprogramm ausgewertet. Zur Berechnung wurde die Kompartimentanalyse (Maximum Slope - und Patlak-Methode ) eingesetzt.
Von der Baseline-Untersuchung zur FU1-Untersuchung verringerte sich der Anteil der vitalen Tumoranteile gemäß mRECIST um durchschnittlich 1,03cm (Spannweite, -4,7 -0cm). Mittels VPCT konnte bei allen Patienten eine signifikante Verringerung (p<0.001) von vitalem Tumorgewebe zwischen der Baseline-Untersuchung und der FU1-Untersuchung festgestellt werden.
Die Abnahme der Perfusionsparameter war in den jeweiligen maximal perfundierten Anteilen von der Baseline-Untersuchung zur FU1-Untersuchung für die Perfusionsparameter BF, BV und ktrans (p<0.001) hoch signifikant. Die Abnahme des Blutflusses (BF), des Blutvolumens (BV) und der der Gefäßpermeabilität (ktrans) (p<0.05) bezogen auf den gesamten Tumor waren signifikant. Die Verringerung von BF, BV und ktrans von der Baseline-Untersuchung zur FU1-Untersuchung war an beiden Lokalisationen unabhängig von der Partikelgröße (p>0.05), ebenso wie von der Epirubicindosis (p>0.05). Der initiale Tumordurchmesser gemäß RECIST und der jeweilige anreichernde Tumoranteil gemäß mRECIST korrelierten nicht mit den Perfusionsparametern BF, BV und ktrans. PPV, NPV, Sensitivität und Spezifität der post-interventionellen VPCT (FU1-Untersuchung) in Bezug auf die Vorhersage des anschließenden Tumroverhaltens bei der FU2-Untersuchung ergaben 100%/70%/76%/100%. Bei der FU1-Untersuchung zeigte sich gemäß VPCT unabhängig von der Partikelgröße folgendes Therapieansprechen CR (n=23 [51.1%]), PR (n=18 [40%]) and NR (n=4 [8.9%]). Bei der FU2-Untersuchung war das Therapieansprechen folgendermaßen: CR (n=16 [35.6%]), PR (n=18 [40%]) and NR (n=11 [24.4%]).
Als Ergebnis dieser Studie geht hervor, dass die VPCT ein geeignetes Instrument ist, um die Auswirkungen der TACE auf den Tumor und das umgebende Lebergewebe präzise zu beurteilen. Die Auswirkungen der TACE sind unabhängig von Partikelgröße und Epirubicindosis. Die zeitnah postinterventionell durchgeführte VPCT zeigte eine gute Spezifität sowie einen guten positiv prädiktiven Wert in Hinsicht auf die mittelfristige Vorhersage des Tumoransprechens. Im nicht-betroffenen Leberparenchym verursachte die TACE lediglich temporäre Disbalanzen in der dualen Gefäßversorgung der Leber.