Inhaltszusammenfassung:
Wissen ist ein bedeutender gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Faktor. Die Erbringung sozialer Dienstleistungen basiert wesentlich auf Wissen. Die Wissenskomplexität und Wissensanforderungen nehmen zu. Eine wesentliche Aufgabe bei der Vermittlung und Generierung des für die sozialen Organisationen notwendigen Wissens leisten die Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege, in denen die überwiegende Zahl der freien Träger organisiert ist. Neben allgemeinen Leistungen, wie die Vertretungsfunktion, unterstützen die Verbände die Mitglieder mit wissensbezogenen Leistungen. Ausgangslage für diese Arbeit ist das Interesse an einer zukunftsorientierten Gestaltung der Wissensdienstleistungen in den untersuchten Spitzenverbänden.
Die Dissertation greift organisations- und wissensbezogene Perspektiven auf und verbindet diese konsequent mit dem verbandlichen Kontext, indem zentrale Wissensdienstleistungen (Information, Beratung, Austausch) ermittelt und im Sinne einer systemischen Betrachtungsweise mit relevanten Systemelementen bzw. Einflussfaktoren (Umwelt, Kultur, Strategie, Struktur, Prozesse, Kompetenzen personeller Wissensträger und Instrumente) in Korrespondenz gesetzt werden. Dabei werden relevante Einflussfaktoren nicht nur vervollständigt und gebündelt, sondern auf Grundlage empirischer Befunde begründet und vertieft. Aufgezeigt wird, wie systemisch ausgerichtete Verbände direkt und indirekt von unterschiedlichen Akteuren gesteuert werden können. Dabei greift die Dissertation neben klassischen organisations- und wissensbezogenen Steuerungsmodellen auf das partizipative Steuerungskonzept der Wissensarbeit zurück.
Das Ergebnis ist ein erweitertes und integratives sowie zeitloses Modell auf dessen Grundlage Verbände im Hinblick auf eine zukunftsorientierte Ausgestaltung des Dienstleistungsangebotes weiterarbeiten können.
Grundlage der Dissertation sind umfangreiche theoretische Erkenntnisse aus den Disziplinen Wissens- und Informationsmanagement, Organisationsmanagement, der Verbändeforschung und der Sozialwissenschaften sowie empirische Befunde auf Grundlage der Befragung von ExpertInnen der Mitglieder und Geschäftsstellen der Verbände.