Reaktionszeiten bei standardisierten visuellen Suchaufgaben bei normal sehenden Probanden im Vergleich zu Patienten mit homonymer Hemianopsie vor und nach Sakkadentraining

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/74106
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-741068
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-15512
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2017-01
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Trauzettel-Klosinski, Susanne (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2016-12-15
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Tertiärprävention
Freie Schlagwörter: Orientierungsfähigkeit
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Das kompensatorische Sakkadentraining hat sich in mehreren Studien als wirksame Trainingsmethode zur Verbesserung der räumlichen Orientierungsfähigkeit bei Patienten mit Hemianopsie erwiesen. Ziel dieser Arbeit war es, die Reaktionszeiten von normal sehenden Probanden bei einer standardisierten Suchaufgabe - dem Sakkadentrainingsprogramm „Four“ - ohne Training zu zwei verschiedenen Testzeitpunkten T1 und T2 zu bestimmen, um festzustellen, ob die bei Patienten mit Hemianopsie nachgewiesene Verbesserung der Reaktionszeiten bis auf ein Normalniveau stattfindet . Es sollte ein Vergleich zu Patienten mit homonymer Hemianopsie, welche zwischen den Zeitpunkten T1 und T2 trainiert hatten, stattfinden (40). Es wurden 28 altersangepasste normal sehende Probanden rekrutiert (Median 65, Jahre KI +/- 7). Diese sollten ohne Training zu den Testzeitpunkten T1 und T2, welche ca. vier Wochen auseinanderlagen, je eine standardisierte Trainingssitzung von 30 Minuten, - identisch mit dem Training bei dem Patientenkollektiv - absolvieren. Hierbei zeigte sich überraschenderweise, dass sich die Patienten nach dem Training zwischen den Testzeitpunkten T1 und T2 nahezu auf die Reaktionszeiten der Normalpersonen annähern. Die Mediane der Reaktionszeiten waren nach dem Training statistisch nicht signifikant verschieden. Außerdem wurden bei der Normalprobandengruppe die Reaktionszeiten beim Sakkadentrainingsprogramm zwischen den beiden Testzeitpunkten T1 und T2 verglichen, mit der Frage, ob nach einmaliger Wiederholung schon ein gewisser Trainingseffekt stattfindet. Dies wurde anhand der Reaktionszeiten bei der Trainingssoftware sowie anhand einer natürlichen Suchaufgabe, dem Table Test, bei dem alltägliche Gegenstände auf einem Tisch gesucht werden müssen, ermittelt. Hierbei zeigten sich bei der Sakkadentrainingssoftware „Four“ und dem Table Test nahezu identische statistisch signifikante Verbesserungen von 13,3 % und 12,9 %. Dies zeigt, dass normal sehende Probanden sich auch ohne Training bei reiner Wiederholung verbessern können. Allerdings ist dieser Effekt nicht alltagsrelevant, da Probanden im Gegensatz zu Patienten keinen funktionellen Vorteil der Verbesserung haben.

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