Untersuchungen zur Prävalenz und Transmission von humanen Circoviren am Beispiel nigerianischer Patienten einer speziellen Ambulanz für Geschlechtskrankheiten

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/74092
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-740929
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-15498
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2017
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Flehmig, Bertram (Prof. Dr. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2016-11-23
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: TT-Virus
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In dieser Arbeit wurde die Durchseuchungsrate mit Anelloviren in Nigeria anhand von Serumproben aus den 1980er Jahren aus einer speziellen Ambulanz für sexuell übertragbare Krankheiten mittels PCR und ELISA untersucht. Vom SEN-Genotyp wurde ein Teil der kodierende Region und von TTV die nicht kodierende Region mit einer nested-PCR amplifiziert. Zudem wurden 47 Seren mit einem ELISA auf frische, bereits abgelaufene oder chronische Infektionen untersucht. Zum Nachweis von SENV-Antikörpern wurden jeweils vier ver-schiedene synthetische Peptide verwendet, um dasjenige zu ermitteln, welches zum Nachweis SENV-spezifischer Antikörper die besten Ergebnisse liefert. Basierend auf der Epitopanalyse wurden vier verschiedene Peptide zur Eta-blierung und Validierung eines ELISA verwendet. Die im Vergleich mit späteren Studien aus unterschiedlichen afrikanischen Ländern geringe Durchseuchung mit SENV von 64 % kann verschiedene Ursachen haben. So können die Auswahl des Untersuchungskollektivs, die Anzahl der getesteten Proben, sowie die für den PCR-Nachweis verwendete Genomregion einen großen Einfluß auf die Prävalenzdaten haben. Im untersuchten Patientenkollektiv wiesen Männer mehr SENV-Infektionen auf als die Frauen, allerdings war die Stichprobe bzgl. der Geschlechter nicht ausgewogen (36 Männer, 14 Frauen). Die Ursache könnte eine höhere sexuelle Aktivität der Männer mit wechselnden Partnerinnen sein oder aber auch die bekannte höhere Ansteckungsrate unter homosexuellen Männern. Es gab keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Alter und Infektionsrate. Die Infektionsrate für TTV und SENV war bei den am häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen wie Urethritis, Gonorrhoe und Lues am höchsten, während Personen mit nicht sexuell übertragbaren Krankheiten wie z. B. Cystitis, keine Infektionen aufwiesen. Dies bestätigt die Hypothese, dass TTV und SENV auch sexuell übertragen werden können. Mittels ELISA wurden zusätzlich SENV-Antikörper nachgewiesen. Durch Vergleich mit den PCR-Ergebnissen ließen sich daraus Rückschlüsse ziehen, ob eine Infektion relativ frisch oder bereits abgelaufen oder chronisch-persistierend war. Die Peptide 17 und 19 detektierten die meisten Infektionen und eignen sich daher am ehesten zur Entwicklung eines ELISAs. Zusätzlich zu den humanen Seren wurden je 50 Schweine und Rinder aus Süddeutschland mittels PCR auf das Vorhandensein von humanen Anelloviren untersucht. Bei den Schweinen lag die Infektionsrate bei 4 % und bei den Rindern bei 20 %. Dies legt die Vermutung nahe, dass SENV und TTV eben-falls eine Zoonose hervorrufen können, was einen weiteren Übertragungsweg für diese Viren darstellen kann.

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