Inhaltszusammenfassung:
Der Grund des klinischen Versagens von Vollkeramikrestaurationen ist das Abplatzen der Verblendkeramik.
Das Ziel dieser Studie war es nun, herauszufinden welchen Einfluss der Liner auf den Haftverbund im Vollkeramiksystem, abhängig von seiner Applikationsmethode nimmt. Dafür wurde der Liner mit Pinsel, Glasspatel und Airbrush aufgetragen, des Weiteren kam ein Washbrand zum Einsatz. Die Kontrollgruppe war ohne Liner.
Es wurde angenommen dass die Applikationsmethode keinen Einfluss auf den Haftverbund nimmt.
Für die Beurteilung des Haftverbunds musste die SER, eines an der Grenzfläche zwischen Gerüst und Verblendkeramik verlaufenden Risses, ermittelt werden.
Für die Studie wurden n = 60 ZrO2 Probekörper mit Liner und danach mit der passenden Verblendkeramik verblendet. Anschließend wurden die Proben gekerbt um sie hinterher im Vier-Punkt-Biegeversuch zu belasten. Mit den Ergebnissen des Biegeversuchs wurde die SER berechnet.
Die Ergebnisse zeigten für die Applikationsmethode Glasspatel die höchsten Werte der SER. In absteigender Reihenfolge der Gruppen Pinsel, Washbrand, Airbrush und dann Gruppe ohne Liner. Eine statistisch signifikante Verbesserung im Haftverbund ergab sich nur für die Glasspatel-Gruppe (p < 0,05).
Der höchste Ra-Wert (Oberflächenrauheit) nach Linerapplikation ergab sich in der Gruppe Glasspatel, in absteigender Reihenfolge die Gruppen Pinsel, Proben ohne Liner, Washbrand und Airbrush. Es wurde gezeigt, dass die Rauheit der Lineroberfläche zu keiner Beeinflussung des Haftverbundes führte.
Somit wiederlegt diese Studie die Hypothese und zeigt, dass die Applikationsmethode einen Einfluss auf den Haftverbund nimmt. Inwieweit die Linerschichtdicke einen Einfluss hat, muss noch geklärt werden.