Exekutivfunktionen und Priorisierung während des Geradeaus-Gehens und Drehens unter erschwerten Dual Task Bedingungen

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URI: http://hdl.handle.net/10900/73922
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-739227
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-15330
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2017-01-09
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Medizin
Advisor: Maetzler, Walter (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2015-06-26
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
Keywords: Exekutive Funktionen
Other Keywords: Exekutivfunktionen
Dual Tasking
Priorisierung
TREND-Studie
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Exekutivfunktionen spielen eine wichtige Rolle im alltäglichen Leben, da sie zur Planung und erfolgreichen Ausführung von nahezu allen Aktionen benötigt werden. Besonders gefordert sind sie unter Dual Task Bedingungen, d.h. wenn wir mehrere Aufgaben gleichzeitig ausführen, was im Alltag praktisch immer der Fall ist. Diesen Umstand macht man sich zunutze, um im Rahmen von klinischen Studien mehr über die Exekutivfunktionen herauszufinden. Eine Verschlechterung der exekutiven Fähigkeiten tritt im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen wie z.B. Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson auf, aber auch während des physiologischen Alterungsprozesses.. Da diese Verschlechterung der EF zu einer erhöhten Sturzgefahr und damit zu Krankenhausaufenthalten und verminderter Lebensqualität führt, ist die genauere Untersuchung der EF von großer Bedeutung. Eines der Ziele dieser Querschnitts-Studie war, anhand einer großen Anzahl gesunder älterer Probanden herauszufinden, ob eine schlechtere Zeit im Trail Making Test (TMT; Maß für kognitive Flexibilität und Arbeitsgedächtnis, d.h. für zwei Komponenten der EF) mit veränderter Priorisierung unter Dual Task(DT; gleichzeitiges Lösen von zwei Aufgaben)-Bedingungen zusammenhängt. Zusätzlich wurde untersucht, welche der beiden gleichzeitig ausgeführten Aufgaben (Gehen oder zusätzliche motorische/exekutive Aufgabe) im DT die Probanden priorisieren. Beide Fragestellungen wurden in zwei verschiedenen Versuchs-Aufbauten untersucht: dem Circle Walking Test (CWT) und dem 20 Meter Straight Walking Test (20SWT). Im 20SWT gingen die Probanden eine gerade Strecke, während sie gleichzeitig kognitive bzw. motorische Aufgaben lösten, die beim gleichzeitigen Gehen eine DT-Herausforderung darstellen. Im CWT gingen die Probanden um einen auf dem Boden ausgelegten Stoffkreis herum während sie die zusätzlichen Aufgaben bearbeiteten. Die Theorie hinter diesem Versuchsaufbau bestand in der Erkenntnis, dass Wendebewegungen (Rotationen um die eigene Achse im aufrechten Stand) im Alltag älterer Menschen viel öfter auftreten als das geradeaus Gehen. In dieser Arbeit wurden die Daten des 1. Follow Up (FU) der TREND-Studie von 1165 gesunde älteren Probanden (Alter 50 - 82 Jahre) ohne neurologische bzw. psychiatrische Vorerkrankungen oder Mobilitätseinschränkungen untersucht. Die Probanden wurden anhand ihrer TMT-Punktzahlen in Probanden mit besserer (EF++), mittelmäßiger (EF+-) und schlechterer EF (EF--) eingeteilt und absolvierten den CWT (Gehen um einen Kreis) sowie den 20SWT (Gehen auf gerader Strecke) unter verschiedenen ST(Single Task)- und DT-Bedingungen. Zwei Aspekte wurden in Bezug auf Unterschiede zwischen den Gruppen betrachtet: ihre Leistung unter verschiedenen erschwerten Bedingungen und die unterschiedliche Priorisierung der Aufgaben. Es stellte sich heraus, dass die Leistungs-Unterschiede zwischen den Gruppen größer wurden, je anspruchsvoller die Bedingungen waren (DT>ST). In diesem Aufbau gab es zwei verschiedene DT Bedingungen; das Ankreuzen und das Subtrahieren. Das Rechnen ist eine exekutiv mehr fordernde Aufgabe als das Ankreuzen und somit auch eine größere Herausforderung. Neben dieser „Schweregrad-Hierarchisierung“ der verschiedenen Bedingungen zeigten die Daten, dass bei zwei simultan auszuführenden Aufgaben die Güte der EF-Leistung bei der Priorisierung eine Rolle spielt. Die Durchführung der Aufgaben und vor allem Priorisierung waren besonders unter erschwerten Bedingungen verändert. Die Priorisierung der Probanden unterschied sich zwischen CWT und 20SWT. Unter erschwerten Bedingungen priorisieren die EF-- (d.h. die Probanden mit schlechterer EF-Leistung) im DT die kognitive Aufgabe auf Kosten des Gehens. Damit wählen diese Personen mit möglicherweise beginnenden EF-Defiziten eine eher gefährliche „posture-second Strategie“, was bis jetzt z.B. bei Parkinson-Patienten beschrieben wurde.

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