Inhaltszusammenfassung:
Händewaschen mit Seife beugt Durchfallerkrankungen vor. Händewaschkam-pagnen gehören daher zu den häufigsten Maßnahmen zur Durchfallprävention in Entwicklungsländern. Ein Defizit bisheriger Kampagnen besteht in deren unzureichender Evaluierung: Es ist bisher unklar, ob Veränderungen im Verhalten tatsächlich zu Veränderungen der Handkontamination führen. Des Weiteren verfolgten bisherige Kampagnen nicht das Ziel, neben der Häufigkeit auch die Technik des Händewaschens, das heißt die ausgeführten Händewaschschritte, zu verbessern. Wir wissen nicht, welche Händewaschtechnik besonders effektiv ist, um Keime zu entfernen und wie Menschen motiviert und in die Lage versetzt werden können, eine solche Händewaschtechnik in ihrem Alltag tatsächlich anzuwenden. Ziel dieser Dissertation ist es, diese offenen Fragen an Hand einer Fallstudie in Harare, Simbabwe zu untersuchen.
Die Resultate zeigen, dass die Technik des Händewaschens dessen Effektivität beeinflusste. Jedoch waren nur einige der allgemein empfohlenen Händewaschschritte tatsächlich relevant. Die alltägliche Anwendung der empfohlenen Händewaschtechnik wurde von kontextuellen und sozial-kognitiven Verhaltensfaktoren bestimmt. Die durchgeführte Kampagne, die auf die Veränderung dieser Verhaltensfaktoren der Technik und die der Händewaschhäufigkeit zielte, verbesserte beide Dimensionen des Händewaschverhaltens. Jedoch hatte die Kampagne keinen messbaren Einfluss auf die Handkontamination der Teilnehmerinnen.
Die Resultate und Literaturrecherche werden im „Integrated framework for changing handwashing behaviour and hand contamination“ zusammengeführt. Das Framework unterscheidet zwei Dimensionen des Händewaschverhaltens: Technik und Häufigkeit. Es besagt, dass Händewaschkampagnen das Verhalten verändern, indem sie die relevanten Verhaltensfaktoren beeinflussen. Rekontamination aus dem Haushaltsumfeld wird als wichtigster Faktor benannt, welcher der Verringerung der Handkontamination durch Händewaschen entgegen wirkt. Zukünftige Händewaschkampagnen sollten auf Grundlage sozialkognitiver Modelle entwickelt werden und zum Ziel haben, sowohl Händewaschhäufigkeit als auch Händewaschtechnik zu verbessern und Rekontamination zu verringern.
Abstract:
Handwashing with soap prevents diarrhoea. Promoting domestic handwashing with soap has been a priority, particularly in developing countries where the dis-ease burden is highest. However, a major shortcoming of existing campaigns is that they have not been evaluated for their effects on both handwashing behav-iour and hand contamination. Consequently, it remains unknown whether changing handwashing behaviour actually leads to reductions in hand contamination. Further, most campaigns did not target handwashing technique, how hands are washed. It remains uncertain whether handwashing technique influences handwashing effectiveness in this context. It is also unknown what motivates and enables people to perform effective handwashing technique. To address these knowledge gaps, this thesis reports findings from a case study in Harare, Zimbabwe on the design and evaluation of a theory-based handwash-ing campaign.
Results show that handwashing technique influences handwashing effective-ness. However, only some of the commonly recommended steps of handwashing technique were found to be relevant. Further, contextual and social-cognitive behavioural factors explain why people perform effective handwashing technique. A campaign targeting these factors and those steering handwashing frequency substantially enhanced both dimensions of handwashing. However, despite effects on behaviour, the campaign did not significantly affect hand contamination.
These findings and the available literature are combined in an integrated frame-work for changing handwashing behaviour and hand contamination. The frame-work considers two dimensions of handwashing behaviour: technique and fre-quency. It proposes a causal link from handwashing promotion to hand contami-nation through changing handwashing behaviour and its behavioural factors. Hand recontamination from the household environment is introduced as an im-portant factor which disrupts the link from handwashing behaviour to hand con-tamination. Future hand hygiene campaigns should be designed based on social-cognitive theory, promote handwashing frequency and handwashing technique, and reduce hand recontamination.