Inhaltszusammenfassung:
Die Dissertation umfasst drei empirische Studien zu Ausmaß, Ursache und Folgen von Geschlechterunterschieden im deutschen Arbeitsmarkt. Diese basieren auf Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit.
Ein Kapitel der Dissertation befasst sich mit der Ursache von beruflicher Segregation in deutschen Betrieben. Dazu werden Segregationsindizes für jeden Betrieb errechnet. Diese beschreiben die ungleiche Verteilung von Frauen und Männern auf Berufsgruppen innerhalb der Belegschaft. Anhand verschiedener Paneldatenmodelle werden Organisationsmerkmale identifiziert, welche den Grad an beruflicher Segregation beeinflussen. Insbesondere wird auf den Effekt der Implementierung von Gleichstellungsmaßnahmen eingegangen.
Ein weiteres Kapitel der Arbeit untersucht, inwieweit die Wahrnehmung einer potentiellen Elternschaft den Karriereverlauf von Arbeitnehmern beeinflussen kann. Auf Basis von Multivariaten Hazardmodellen sowie Fixed-Effects Modellen wird die Wahrscheinlichkeit einer Elternschaft für kinderlose Männer und Frauen ermittelt, welche simultan in die Berechnung der Wahrscheinlichkeit von Karriereübergängen eingeht. Die Ergebnisse legen nahe, dass ein wahrgenommenes „Schwangerschaftsrisiko“ die berufliche Mobilität von Frauen einschränkt, während für Männer ein beruflicher Aufstieg wahrscheinlicher wird, wenn eine Vaterschaft angenommen wird.
Der dritte Teil der Dissertation beschäftigt sich mit geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden und dem regionalen Arbeitslosigkeitsniveau. Ein Zusammenhang wird ausgehend von der Theorie der Lohnkurve und der empirischen Beobachtung geschlechtsspezifischer Lohnelastizitäten postuliert und untersucht. Anhand von Dekompositionsverfahren werden Kennzahlen zum Gender Wage Gap auf Kreis- sowie auf Betriebsebene berechnet und auf die Arbeitslosenquote regressiert. Dabei werden zudem regionale Spillovereffekte berücksichtigt.