Differentialblutbild, Symptome und Prävalenz von Infektionen mit Plasmodium falciparum, Loa loa und Mansonella perstans bei Krankenhauspatienten in Fougamou, Gabun

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/73070
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-730705
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-14480
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2016-11-07
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Kremsner, Peter G. (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2016-09-19
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Infektiologie , Filarien , Malaria , Plasmodium falciparum , Wanderfilarie , Blutbild , Symptom , Granulozyt , Prävalenz , Gabun , Afrika , Eosinophilie
Freie Schlagwörter: Basophilie
Mansonella perstans
Mischinfektion
Mikrofilarien
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Studie wurde in Fougamou, einer Kleinstadt im Landesinneren von Gabun, an 877 Patienten des dortigen Krankenhauses (CMF) sowie einer kleinen Gruppe von 34 Kindern aus dem Kollektiv der 4ABC-Studie durchgeführt. Die Probanden wurden zur statistischen Auswertung je nach dem Ergebnis des Dicken Tropfen in die Gruppen “kein Parasit”, P. falciparum, L. loa, M. perstans und Mischinfektionen mit Mikrofilarien und P. falciparum und zusätzlich in drei Altersgruppen (Kleinkind, Kind und Erwachsen) aufgeteilt. Prävalenz Die häufigste parasitäre Infektion war P. falciparum mit 34 % der Patienten, gefolgt von 13 % M. perstans, 9 % L. loa, 5 % Mischinfektionen von Mikrofilarien mit P. falciparum und 3 % Mischinfektionen mit L. loa und M. perstans. Mit zunehmendem Alter nahmen die Infektionen mit P. falciparum deutlich ab, wohingegen die Mikrofilarien vermehrt nachgewiesen werden konnten. Symptome Bei Registrierung der CMF-Patienten wurde der Grund für die Konsultation erfragt. Die geschilderten Symptome wurden ebenfalls in Bezug auf die Altersgruppen und die Parasitämien analysiert. Bei den Mikrofilarien ergab sich ein signifikanter Zusammenhang lediglich bezüglich der geringeren Angabe von Fieber bei Patienten mit M. perstans. Die Patienten mit P. falciparum gaben hingegen signifikant häufiger Beschwerden wie Fieber, Cephalgie und Arthralgie an und klagten zudem signifikant seltener über Husten oder Juckreiz. Hämatologische Unterschiede CMF-Population In der Studie zeigen sich die Veränderungen im Blut der Patienten mit Mikrofilarien vor allem als eine Zunahme der Eosinophilen und Lymphozyten, bei P. falciparum hingegen findet sich eine verminderte Konzentrationen dieser Blutkörperchen im peripher-venösen Blut. Bei den Erwachsenen mit Mikrofilarien fallen zudem signifikant erhöhte Konzentrationen der Monozyten und der basophilen Granulozyten auf. 4ABC-Kinder Bezüglich der eosinophilen Granulozyten, der basophilen Granulozyten, der Lymphozyten und der Monozyten ergeben sich über die Zeit deutliche (oft hoch signifikante) Unterschiede zwischen den Kindern mit Mikrofilarien-Nachweis und jenen ohne. Schlussfolgerung Der Nachweis von Mikrofilarien im Blut kann, im Gegensatz zu P. falciparum, nicht mit der Schilderung spezifischer Symptome in Verbindung gebracht werden. Inwieweit die Filarien-Infekte zu Krankheitssymptomen führen, bleibt daher unklar, wobei die insgesamt “kranke” Population die Aussagekraft abschwächt. Bei Betrachtung der Blutbildveränderungen zeigen sich teilweise hochsignifikante Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Infektionskonstellationen. Bei den Mischinfektionen (MF + Pf ) ergeben sich im Differentialblutbild teilweise Konzentrationen zwischen denen der nur mit MF oder Pf infizierten Patienten, sodass eine gegenseitigen Beeinflussung möglich erscheint, obgleich die Studie aufgrund ihres Designs keine Aussage über den weiteren Verlauf der jeweiligen Erkrankungen ermöglicht. Die Frage, ob sich eine Infektion mit L. loa oder M. perstans insgesamt schädlich, oder vielleicht sogar günstig auf die Patienten auswirkt, bleibt weiter offen. Da in der Studie (im Gegensatz zu Pf ) kein eindeutiger negativer Einfluss gezeigt werden kann, wäre es zumindest möglich, dass eine Infektion mit diesen Filarienarten besser nicht behandelt werden sollte. Hierfür erscheinen aus gesundheitsökonomischer aber auch aus immunologischer Sicht weitere Studien sinnvoll.

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