Inhaltszusammenfassung:
Parkinson’s disease (PD) ist eine neurodegenerative Erkrankung, die multifaktoriell verursacht wird. Die Krankheit zeichnet sich durch ein heterogenes Erscheinungsbild aus, die Symptome umfassen Dysfunktionen im motorischen, autonomen und kognitiven Bereich. Ausmaß und Voranschreiten der Symptomatik fallen inter- und intraindividuell sehr unterschiedlich aus.
In der vorliegenden Arbeit wurde im Rahmen einer Studie mit 193 Probanden untersucht, ob voneinander unabhängige Cluster an PD-Symptomen identifizierbar sind und ob sich eines dieser Cluster von anderen Clustern durch signifikante Unterschiede bezüglich immun-assoziierter Parameter im Serum und anhand eines genetischen Risikoscores unterscheidet. Ein solches Symptom-Cluster könnte als inflammatorischer PD-Endophänotyp interpretiert werden. Die Identifizierung eines inflammatorischen PD-Endophänotyps hätte möglicherweise im Hinblick auf die Therapie Konsequenzen für die klinische Praxis.
Durch principal component Analyse (PCA) konnten voneinander unabhängige Cluster an klinischen PD-Symptomen identifiziert werden: ein Cluster beinhaltete rascheres Voranschreiten von motorischer und autonomer Symptomatik, ein aufgrund der PCA-Ergebnisse als davon unabhängig anzusehendes Cluster rascheres Voranschreiten des kognitiven Abbaus. Beim Vergleich der Serumparameter zwischen verschiedenen demographischen/klinischen Parametern zeigte sich rascheres Voranschreiten des kognitiven Abbaus mit erhöhten IL-18-Serumspiegeln assoziiert. Signifikant erhöhte IL-15-Serumspiegel zeigten sich assoziiert mit rascherem kognitivem Abbau und mit rascherem Voranschreiten von motorischer und autonomer Symptomatik. Die Ergebnisse der Arbeit geben Hinweise darauf, dass aktiveres Immungeschehen im Rahmen der PD – im Spezifischen assoziiert mit erhöhten IL-15- und IL-18-Serumspiegeln – mit einer rascheren Progression der Erkrankung in den zentralen Symptombereichen (motorisch, autonom, kognitiv) assoziiert ist.