Inhaltszusammenfassung:
Anwendung des mikrobiellen Wundversiegelers InteguSeal® in der Herzchirurgie-
Klinisch prospektive Vergleichsstudie bei isolierter Bypasschirurgie – 2016 – 68 Bl.:
37 Abb., 4 Tab.
An der Herzchirurgischen Klinik der Sana Herzchirurgie Stuttgart GmbH wurden im
Jahr 2009 397 Patienten mit einem aortocoronaren Bypass versorgt. Davon wurden 89
Patienten mit dem mikrobiellen Wundversiegeler InteguSeal® behandelt, während die
anderen 308 Patienten mit der Anwendung einer herkömmlichen Inzisionsfolie operiert
wurden. Ziel dieses mikrobiellen Wundversiegelers soll die Minimierung des Auftretens
von postoperativen Wundinfektionen sein. Die hier vorliegende Arbeit vergleicht die
Ergebnisse der Anwendung des mikrobiellen Wundversiegelers InteguSeal® mit denen
der Anwendung einer herkömmlichen Inzisionsfolie. Dazu wurden prospektiv
randomisiert 89 bzw. 308 Patienten jeweils den verschiedenen Patientengruppen
zugeordnet. Die entsprechenden präoperativen, intraoperativen und postoperativen
Daten wurden hierzu verglichen. Die Untersuchung der präoperativen Risikofaktoren
ergab einen signifikanten Unterschied in beiden Gruppen beim Auftreten eines Diabetes
mellitus, welcher sich auch in dieser Studie als Hauptrisikofaktor für das Auftreten von
postoperativen Wundinfektionen herausstellte. Aus diesem Grund wurde im Anschluss
ein Matchvergleich durchgeführt, um zwei gleich große Patientengruppen mit
ähnlichem Risikoprofil für postoperative Wundinfektion zu erhalten. Der Einfluss von
Diabetes mellitus als Risikofaktor für postoperative Wundinfektionen wurde damit in
der Matchgruppe ausgeschlossen. Im Matchvergleich zeigte sich keine signifikante
Reduktion in Bezug auf das Auftreten von postoperativen Wundinfektionen durch die
Anwendung des mikrobiellen Wundversiegelers InteguSeal®. Bei aufgetretenen
Wundinfektionen zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Behandlung bzw. der
chirurgischen Revisionsrate in beiden Gruppen. Aufgrund meiner erhobenen Daten ist
eine Wirksamkeit von InteguSeal® daher zu verneinen. Es kann aber nur bedingt eine
Aussage getroffen werden aufgrund der eher geringen Anzahl von 178 Patienten im
Matchvergleich. Daher sind weitere Studien zu dieser Fragestellung nötig.