Können Rhythmische Massage oder HRV-Biofeedback zusätzlich zur Standardtherapie Menstruationsbeschwerden bei Frauen mit primärer Dysmenorrhoe stärker reduzieren als die Standardtherapie allein? eine randomisierte, kontrollierte Studie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/71850
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-718509
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-13262
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2016
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Martin, David (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2016-07-22
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Dysmenorrhö , Massage
Freie Schlagwörter: Dysmenorrhoe
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Hintergrund: 20-90% aller Frauen leiden an Dysmenorrhoe. Man unterscheidet zwischen primärer und sekundärer Dysmenorrhoe, wobei die primäre Dysmenorrhoe durch das Fehlen einer zugrundeliegenden organischen Pathologie im kleinen Becken definiert ist. Goldstandard der Therapie primärer Dysmenorrhoe sind NSAR und orale Kontrazeptiva, aber auch komplementärmedizinische Verfahren werden zur Behandlung eingesetzt. Studienziel: Ziel der Studie war eine Prüfung der Wirksamkeit von Rhythmischer Massage (RM) und Herzratenvariabilitäts-Biofeedback (HRV-BF) auf primäre Dysmenorrhoe. Primärer Zielparameter war der mittlere und maximale Schmerz (erfasst durch eine Numeric Rating Scale, NRS) während der Menstruation vor und nach Therapie. Sekundäre Zielparameter waren die Einnahme von Schmerzmitteln, die Einschränkung in der Lebensqualität sowie physiologische Parameter (die HRV, erfasst durch eine 24h-EKG-Messung während der Menstruation sowie die Wärmeverteilung des Körpers vor und nach RM). Studiendesign: Es handelte sich um eine dreiarmige randomisierte kontrollierte Pilotstudie. Beide Interventionen (einmal wöchentlich RM oder täglich 15 Minuten HRV-BF) erfolgten über die Dauer von drei Monaten. In der dritten Gruppe (der Kontroll-Gruppe, KG) erfolgte lediglich die Standardversorgung mit Schmerzmitteln. Die KG erhielt nach den drei Monaten ebenfalls RM. In allen drei Gruppen erfolgte nach drei Monaten ein telefonisches Follow-Up. An der Studie nahmen 60 Frauen teil (23 Frauen in der Massage-Gruppe (MG), 20 Frauen in der Biofeedback-Gruppe (BFG) und 17 Frauen der KG. Ergebnisse: Insgesamt brachen 12 Frauen die Studie ab, davon 6 aus der BFG, 4 aus der KG und 2 aus der MG. Es zeigte sich eine signifikante Reduktion der Schmerzen unter der RM über die Zeit und im Vergleich zur KG (p<.001). Unter HRV-BF kam es zu keiner signifikanten Reduktion der Schmerzen. Die Schmerzmitteleinnahme konnte in der MG reduziert werden, in den anderen Gruppen nahm sie leicht zu. Die Einschränkung im Alltag verbesserte sich in allen drei Gruppen. In der MG verbesserte sich vor allem die physische Lebensqualität, in der BFG die physische und mentale Lebensqualität, in der KG kam es zu keiner Veränderung. Es zeigten sich keine Veränderungen in den HRV-Parametern. Bezüglich der subjektiven und objektiven Wärmeverteilung zeigte sich durch die RM ein kurzfristiger, jedoch kein langfristiger Effekt. Diskussion: Die vorliegende Arbeit liefert wichtige Hinweise darauf, dass RM eine geeignete Therapie darstellt, um Menstruationsschmerzen zu reduzieren. Der Effekt blieb im Follow-Up drei Monate nach Therapie-Ende bestehen. HRV-BF zeigt kurzfristig einen nur geringen Effekt, im Follow-Up verstärkte sich jedoch auch in dieser Gruppe die Reduktion der Schmerzen. Zur Untersuchung, ob sich unter den genannten Therapien auch physiologische Veränderungen zeigen, bedarf es weiterer Forschung in diesem Bereich.

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